Druckschrift 
2 (1838)
Entstehung
Seite
566
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666 Die Matrone vo» EphcsnS.

XNysis. Sehr viel ehre, Herr Hauptmann! Aber sie willnicht getröstet seyn.

Philokratcs. O, wenn Sie getröstet seyn wollte, so wäre sieschon getröstet.' Die nicht getröstet seyn wollen, denen ist eben derTrost am nöthigsten. Die andern trösten sich selbst Wo ist sie?

TNysis. Sie schlaft.

Dromo. Roch?

Philokrares. Desto besser! So kann ich erst sehen, ob sie desTröstcnS werth ist. Wo schläft sie?

Mysi's. Kommen Sie ihr nicht näher. Sie möchte» sie aufwecken.

Philokrates. Ich will sie rnhig wieder einschlafe» lassen, wennsie meine Erwartung betrügt Laß mich!

Dromo. Kind, Sie wird einem Hanptmanne doch nicht den Paßverlegen wollen? Komm Sie hierher zu mir. (zicht sie bey Seite undPhilokratcs gehet in die Vertiefung nach den Särgen)

XNysis. Das sind Gewaltthätigkeiten! Herr Hauptmann, ha-ben Sie Achtung gegen eine Unglückliche. Und Er, Herr Soldat (sie liebkosend) was soll das?

Dromo. Närrchen, laß dich umarmen, laß dich küssen

Mysie. Herr Hanptmann, dieser Unverschämte

Dromo- Ich will ja weiter nichts, als mich nochmals überzeu-gen, daß du kein Geist bist.

Phllokrates. (voller Erstaunen über den Anblick der Slntivhila) Göt-ter! was erblicke ich! Dromo!

Dromo. (ohne hinzusehen, und mit der Mvsis beschäftiget) Ist siehübsch? Hübsche Sklavinn, hübsche Frau: das habe ich immer gehört.Häßliche Frauen können nichts hübsches um sich leiden.

Philokratcs. (ohne ein Auge von ihr zu verwenden) Dromo!

Dromo. Bewundern Sie nur, Herr Hauptmann! Ich habehier auch mein Theilchen zu bewundern.

Philokratcs. Dromo!

Mysis. Sie wird ohnfchlbar über dieses Geschrey aufwachen.Dromo. Das isi, ohne Zweifel, sei» Wille.Philokratcs. Wirst du herkomme» uud mir die Fackel halten?Dromo. (geht) AIS wenn ich hier zu sonst nichts gut wäre.NIysis. Aber Herr Hauptmann, ich bitte Sie! ES wird nurhernach alles zur Last sallcn. Wen» sie erwacht, so bin ich unglücklich.