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2 (1838)
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573
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Die Matrone von EphcsuS. 573

Philokratcs. Nein, Madam; ich gehorche Ihrem Befehle, ohnemich selbst zu fragen, was ich an Ihrer Stelle thun würde.

Ailtiphlla. Die Götter wissen es, wie gern immer unser Dachden Fremdling, den Schutzlosen aufgenommen! Ganz Sphesus nannte^assandern den Eastfrcycn. Aber wer fodcrt in einem Grabmahledas Gastrecht?

Philokratcs. Cassandcr. Wen nciincn Sie da, Madam?Amiphila. Wen sonst, als ihn?

Philor'ratcs. Ihren Gemahl? Aber doch nicht (!assandcrn,des Metrophanes Sohn?

Antiphlla. DcS Metrophanes Sohn.

Philokrates. Des Metrophanes Sohn, den Phylarchcn?

Antiphlla. Den Phylarchcn.

Philokratcs. Den Phylarchen? den großmüthigen bey allen Bc-dürfnisscn des Staats sich selbst erbietenden Liturgcn?Antiphila. Ihn! eben ihn!

Philokrates. lind dieser Cassander ist todt? Und dieser Cassan-der war Ihr Gemahl?

Antiphila. lind Sie haben ihn gekannt?

Philokratcs. Ob ich ihn gekannt habe? diesen tapferste», edel-sten, besten aller Männer von Ephesus !

AntiphilK. Besten aller Manner! Dieß war er! war er!(indem sie sich wendet, und mit gerungenen Händen nach den Särgen gebt.)

Philokrarcs. (der ihr folgen will) Ob ich ihn gekannt?

Mysis. (ihn zurückhaltend) Ein Wort, Herr Hanpimann.

PhilokrKtcs, Was willst du, Mysis?

Mysis. Im Nertrancn, Herr Hauptmann Sie können doch lesen?Philob'rates. Warum nicht?Mysis. Geschriebenes, und in-Stein gehauenes?Phtlokrates. .Beydes.

Mysis. Und haben ein gut Gedächtniß, Herr Hauptmann?Phtlot'rares, So ziemlich. Aber mach ein Ende: was willst du?Mysis- Nun so wette ich, daß Sie unsern Todten nicht gekannthaben

Philokvatcs, Aber du hörst es ja

Mysis. Sondern daß Sie, bey dem Scheine Ihrer Fackel, dasEpitaph draußen über dem Eingänge gelesen habe».