19

ist, als »einen Stoff zur Vorstellung empfangen (nicht geben)und ihm die Form der Vorstellung erteilen«. 1 ) Die Formender Vorstellung gehen hervor aus der Beschaffenheit derEmpfänglichkeit des Bewufstseins für den Stoff, der Rezep-tivität, und der Spontaneität, als der Thätigkeit des Vernunft-vermögens , durch welche die blofse Form an dem Stoffehervorgebracht wird. 2 ) Die Formen der Vorstellung sindapriorisch, d. h. sie sind notwendige Bestandteile einer jedenVorstellung, welche dem vorstellenden Subjekte in und mitdem Vorstellungsvermögen gegeben und in demselben voraller Vorstellung anzutreffen sind. 3 ) Unter Vorstellungena priori versteht Reinhold »die Vorstellung von den a prioribestimmten Formen der sinnlichen Vorstellung, der äufserenund der inneren Anschauung.« 4 ) Raum und Zeit sind nichtapriorische Vorstellungen. Kant hat den unleugbar empi-rischen Ursprung der Raumvorstellung niemals bestritten. 5 )Apriorisch sind nur die Bedingungen der Raum- und Zeit-Vorstellung; nur diese liegen als »Stoff a priori« im Subjektebegründet. °) Die Form der Spontaneität des Bewufstseinsäufsert sich in der Verbindung der gegebenen Mannigfaltig-keit zur Einheit des Begriffes. Die Formen der Zusammen-fassung in objektiver Einheit sind die Kategorien, bestimmteHandlungsweisen des Verstandes, welche den Begriffen ihreForm geben. 7 ) Die Kategorien entspringen also unabhängigvon aller Erfahrung unmittelbar aus dem reinen Verstände;in ihrer bestimmten Beziehung auf die Anschauungsformenheifsen sie Schemate. 8 ) Erkenntnis kommt nur durch di.eVerbindung von Form und Stoff zu Stande und diese Ver-

') 1. c. S. 264.

2 ) 1. c. S. 275.

3 ) 1. c. S. 29192.

4 ) 1. c. S. 385.r ') 1. c. S. 391.

6 ) 1. c. S. 305-6.') 1. c. S. 458.s ) 1. c. S. 466.

2*