mern, dem man schon von weitem seine Bestimmung an-sehen oder besser anriechen wird, an dem aber unsere Syste-matiker ihre helle Freude haben werden. Er sei gesegnet!Wir sprechen im folgenden kurzweg von skatologischenAnekdoten, Redensarten, Geschichten usw. und müssen des-halb zunächst erklären, was wir darunter zu verstehen haben.Bloch 1 definiert Skalologie als die fast immer sexuell be-tonte Rolle des Endprodukts des menschlichen Stoffwech-sels und der damit verbundenen Vorgänge im Folklore, imMythus, Aberglauben und in der Literatur aller Völker undZeiten! Aber wie so viele der Blochschen Definitionen istauch diese seiner selbstherrlichen apodiktischen Manier ent-sprungen, das letzte und entscheidende Wort gesprochenzu haben. Die Sexualität ist nicht so sehr entscheidenderFaktor. Wie wir zu beobachten vielfach Gelegenheit habenwerden, ist es gerade das Lächerliche der Erscheinung, derbewußt oder unbewußt empfundene Gegensatz zwischendem ideellen Schein und dem höchst realen Sein, was dieungewollte komische Wirkung auslöst. Die sexuelle Wurzeldagegen ist nicht sehr ins Kraut geschossen. Viel eher spie-len Aberglaube, Kult, Indifferentismus, Protest gegen dieZimperlichkeit eine große Rolle, und die widerstreitendenMeinungen für und gegen kommen in den geistigen Pro-dukten zum Ausdruck. Wagen wir uns also an eine Defi-nition, so können wir sagen: Skatologie ist die Literatur,die sich in irgendeiner Weise (ausgenommen die Medizin)mit den Endprodukten der menschlichen Ernährung be-schäftigt. Welche Gründe nun dafür maßgebend sind, istgleichgültig, die Tatsachen allein entscheiden.
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Anrüchiges und Allzumenschliches : Einblicke in das Kapital Pfui / Paul Englisch
Seite
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