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Karl Helfferich zum Gedächtnis : [Reden am Sarge in Mannheim am 30. April 1924]
Entstehung
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jemals ihn gehabt. Nun wußten sie das, was sienie verstanden noch geglaubt: Er ist nicht tot, er lebtund lebt mit uns und wir mit ihm.

Wie war es doch? Durch diese Türen schritt sieaus und ein und waltete des heiligen Amtes einerFrau. Dort auf dem Stuhl war sie gesessen, dieUnvergeßliche im grauen Haare mit den treuen Äugenund mit der Stimme, die von Herzen kam und stetszu Herzen ging, und freute sich, wenn eines von denKindern oder Enkeln zu ihr kam, war stolz auf alleund war stolz auch auf den großen Lohn. Den durftesie nur selten bei sich haben. Das war ihr Schicksalso und seines auch. Dem Vaterland hat er gehörtund seinem Volke. Die können ihre Männer nichtder Mutter lassen. Das ist das Los der Führer,daß sie dort stehen müssen, wo die Würfel fallen umGegenwart und Zukunft ihres Volkes. Wer nur mithalbem Herzen bei der Zache steht, der ist nicht treu.Die Gaben, die ihm Gott verliehen, hat er gebrauchtmit seltenem Fleiß und seinen Zielen nachgestrebt miteiserner Beharrlichkeit. Er hat nicht Kampf und Haßvon Tausenden gescheut. Was ihn beseelte, hat errücksichtslos verfochten, weil er sich klar war, daß seinKampf der Kampf ums Beste war. Lein Volk, seinVaterland und seine Heimat waren ihm ins Herzgeschrieben. Am ihretwillen hat er sich geopfert Jahrum Jahr, und auf dem Weg für sie sein Leben hin-gegeben. And doch! Nicht Geist und Kraft und Tat