sich dieser Persönlichkeit widmet, daß der Eindruck entsteht,als ob er selbst schon seit Anbeginn ein Zugehöriger zu dessenFamilienkreise gewesen sei. Zwei Worte aus dem Buchelassen Sie mich wiedergeben. Das erste ein Spruch desgreisen Vaters von Georg Siemens aus seinem Tagebuchvon 1876, ein Spruch, der es Helfferich besonders angetanhatte und den er deshalb an der Spitze des Abschnitts„Haus und Familie Siemens" zitiert:
„Laß die breitgetretnen Plätze,Steig nach unten, klimm nach oben,Reiche NibelungenschätzeLiegen rings noch ungehoben!"
Ist es nicht, als ob der alte Siemens dies vorahnend auch fürden Gatten seiner Enkelin, für unsern Helfferich als Mottoseines Lebens geschrieben hätte? Und dann einen Satz vonHelfferich selbst:
„Wahre Größe in schöpferischer Tätigkeit zeigt sichauf allen Gebieten praktischen Wirkens vorzüglich in derFähigkeit mit anderen, die auch über die Kraft desGestaltens verfügen, zusammenzuarbeiten, ihnenzum Vorteil des gemeinsamen Werkes in unlösbarer Wechsel-wirkung zu geben und von ihnen zu empfangen."
Wer fühlt da nicht mit Stolz, wie der große Helfferichzugleich sich so einfach und bescheiden geben konnte, wie ervon brennendem Ehrgeize, vom Neide auf die Größe andererso völlig frei war!
So sehen wir ihn als Schriftsteller vor uns. Wissenschaft-liche Arbeit muß eigentlich, wenn sie Großes und Schöpferischesbringen soll, eine ruhige Feiertagsarbeit sein; fern vom Tages-getriebe soll der Verfasser in beschaulicher Sammlung vonhöherer Warte aus die Stellung zu seinem eigenen Werke nehmenkönnen. Hier aber schuf Helfferich seine Werke unter demDröhnen und Hämmern der politischen Maschine, an der er
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