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Karl Helfferich zum Gedächtnis : [Reden am Sarge in Mannheim am 30. April 1924]
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eigen wurde. Hat der ewige Lenker der Schicksale der Menschenund Völker diese letzte Stunde, in der wir ganz eins wurdenmit ihm und er mit uns, uns noch schenken wollen, damit seinAndenken in ihr sich uns verkläre? Wir danken dem Schicksalfür diese letzte Gnade. Wenn dies furchtbare Ende ihm schonbestimmt war, wenn er schon von uns gehen mußte im Morgen-dämmern des Tages, an dem alle Hoffnungen, die sich mit ihmverknüpften, zur Wirklichkeit werden sollten, dann soll er inuns fortleben als der Helfferich der Abendstunden von Hamburg ,der Helfferich, dem die Not seines Vaterlandes und die Liebezu seinem Volke die Träne ins Auge trieb. Nicht die Träneohnmächtigen Jammers über Verlorenes, sondern die Träneder 'gläubigen, sich selbst opfernden Liebe. Jener Liebe, diezürnen kann, die aber der Zorn nicht erstickt und ertötet zumHaß, sondern die die heiße Sehnsucht des Helfens umsetzt inerrettende Tat.

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