stärkste Generalstreik, den sich jemand nur vorstellen kann, ein Kinder -spiel ist.
(Sehr richtig!)
Wenn es gelungen ist, unsere Wirtschaft dieser ungeheuerlichenVerschiebung in ihrer ganzen Grundlage anzupassen, so heißt dasgleichzeitig, daß eine Umgruppierung der Arbeitskräste er-folgt ist, so gewaltig, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat. GroßeBerufszweige sehen sich in ihrer Tätigkeit eingeschränkt oder garstillgelegt. Andere Berufszweige — alles, was für den Kriegarbeitet — entwickeln sich in einem Niesenausmaß. Neue Indu-strien sind aus der Erde gestampft worden. Es galt, die Arbeits-kräfte aus den feiernden Berufen in diejenigen überzuführen, dieihre Kräfte bis zum Äußersten anspannen mußten und weiter an-spannen müssen. Es galt, Ersatz zu schaffen für die Millionen vonMännern, die der Krieg zu den Waffen gerufen hat.
In diesen wenigen Sätzen ist die Größe der Aufgabe, die bisherzu bewältigen war und noch zu bewältigen ist, nicht erschöpft. Estrat von Anfang an eine große Schwierigkeit, eine ernste Sorge mithinzu, die gebieterisch Rücksicht verlangte. Der Krieg brachte miteinem Schlage eine schwere Stockung in unser ganzes Wirtschafts-leben, eine Stockung, die nur langsam überwunden wurde, währenddie eigentliche Kriegsarbeit erst allmählich heranwuchs. MeineÄerren, ich erinnere Sie an die ersten Kriegstage. Da richtete sichvor uns allen drohend das Gespenst der Arbeitslosigkeit auf.Für uns alle entstand die Frage: wie können wir der Arbeitslosig-keit vorbeugen, wie können wir die Folgen der Arbeitslosigkeit ab-mindern? Sehr kluge Leute haben damals Vorschläge gemacht,Notstandsarbeiten allergrößten Stils auszuführen, ohne Rücksichtauf den wirtschaftlichen Nutzen, nur um Beschäftigung für diefeiernden Arbeitskräfte zu finden und zu schaffen. Die Sorge warnicht unbegründet. Zuerst der Alpdruck des ungeheuerlichen Ge-schehens und der Ungewißheit der Zukunft, dann in einzelnen In-dustriezweigen der Rohstoffmangel, der inzwischen fortgesetzt ge-wachsen ist, die Einziehung des leitenden Personals, der Offiziereund Unteroffiziere des wirtschaftlichen Lebens — die Sorge wurdealso zur Wahrheit.
Ich gebe Ihnen einige Zahlen:
Von 10t) Mitgliedern der Fachverbände waren arbeitslos imJuni 1914 2,5 Prozent, im Juli 1914 2,9 Prozent, dagegen im12