Vorwort.
Auf der Höhe feines Schaffens wurde uns Karl Helfferich am 23. April 1924 durch ein tragifches Gefchick für immerentriffen. Er vor allen gehörte zu den wenigen großenFührern beim Wiederaufbau unferes wirtfchaftlichen undpolitifchen Lebens. Die überragende Bedeutung diefesMannes wird fchon jetjt in immer weiteren Kreifen an=erkannt. Sie wird aber in wachfendem Maße weit überfeinen Tod hinaus gewürdigt werden, denn fein Vorbildift wie kein anderes geeignet, erhebend, mahnend underzieherifch zu wirken.
Der Ausgangspunkt und die Grundlage für das Lebens=werk Helfferichs war das Gebiet des Geld= und Bankwefens.Hier fühlte er fleh ganz zu Haufe; es war fein Lieblingsfach,das ihm wie kein anderes ans Herz gewadifen war, undin ihm ift er auch viel länger tätig gewesen wie in allenfonft von ihm ausgeübten Berufen. Hier beftand er feineerften Kämpfe, aber hier errang er auch feine erflen weit=reichenden Erfolge, und fafl alle feine Werke und Schriftenvon bleibendem wiffenfehaftlichen Wert befchäfHgen (ichmit diefem Zweige des Wirtfchaftslebens *). Seine theo=retifchen Kenntniffe und Währungspolitifchen Erfahrungenfanden ihre Ergänzung durch feine fpätere fiebenjährigepraktifche Tätigkeit als Direktor der Deutfchen Bank.
Was er als Währungspolitiker und Gelehrter ge=leiftet hat, fällt zum größten Teil in die Zeit feinesBerliner Aufenthalts vom Beginn des Jahres 1895 bis zu
*) Vgl. das als Anlage 3 beigefügte Verzeichnis S. 155 ff.
IH