fchriften erfolgte, fprctchen fidi fünfundzwanzig Mitgliederder Fakultät für die Zulaffung aus, zwei dagegen (Wagnerund Delbrück ), und vier enthielten fleh der Stimme. Nachdem Protokoll beteiligten (ich an der Diskuffion durch ein=gehende Voten Schmoller, Sering, Wagner, Delbrück undKekule von Stradonitj.
Helfferich hatte erfahren, daß die fehr langen Ver=handlungen ohne jede Heftigkeit geführt worden waren;der Lauf der Debatte fei fehr ehrenvoll für ihn gewefen,felbfl Wagner habe ihm, allerdings unter Beharrung auffeinem negativen Votum, einigermaßen Gerechtigkeit wider=fahren laffen. Sering habe für ihn geftimmt, und Schmollerhabe (ich fehr für ihn ins Zeug gelegt.
Damit war die eigentliche Schlacht für Helfferich ge=wonnen, und was jet>t noch kam, konnte nur noch einRückzugsgefecht feiner Gegner fein. Aber obgleich dasColloquium unter normalen Verhältniffen eine reine Form=fache zu fein pflegte und es wohl noch niemals vor=gekommen fein mochte, daß ein Anwärter dabei zu Fallgekommen war, nahm Helfferich die Sache doch durchausnicht leicht und war weit davon entfernt, fleh in Sicherheitzu wiegen. Es war wohl ein feltener Fall in der Gefchichteder Universität, daß eine Fakultät einen Bewerber zumColloquium zuließ entgegen dem Votum des für das Fachin erfler Linie maßgebenden und zuftändigen Profeffors. Werfreilich Wagner gekannt hat, wird fleh über feine Ablehnungnicht gewundert haben. Zum Glück ift durch das Eintretender überwiegenden Mehrheit der Sitjungsteilnehmer zu=gunften Helfferichs das Odium eines Fehlurteils von derFakultät abgewendet worden. Es ift wohl anzunehmen,daß diefe Mehrheit, die fleh meift aus Gelehrten zufammen=fetjte, deren Leitungen doch auf ganz anderen wiffenfchaft=liehen Gebieten als dem hier in Frage flehenden lagen, beidem zuftimmenden Votum ftark beeinflußt wurde durch dieÄuffaffung von Mommfen, Schmoller und Sering. Jeden=falls bildete die Anerkennung der wiffenfehaftlichen LeiftungenHelfferichs durch die Fakultät, entgegen dem ablehnenden
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