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Island.
In dcm achtzehnten Jahrhunderte: Jens Born-Heinrich, Wilhad Jersin, Jnlins Franz Klnge,Georg Matthissen Wering, Sebastian Martini, JensLaureussen, Joachim Wieland, Joachim Schmitgcn,Peter Nörwig, Jens Christoph Brand, Jens PaulPhönirberg, Johann Georg Höpsner nebst dessenSohne Niels Christian Höpsner, welche nach demverheerenden Brande der Residenz Kopenhagen von1728 gewissermaßen als Wiedcrhersteller der auch inDänemark , sowie in anderen Landern wahrend dessiebenzehntcn Jahrhunderts gesunkenen Typographieangesehen werden können; Ernst Heinrich Berliug,welcher im Jahre 1733 eine Ofsicin begründet, derenruhmvoller Name noch heute bestehet; AndreasHartwig Godiche, Niels Hansen Möller, JensLynow uud Andreas Birch , welcher den sehr schönenDruck der vier Evangelien in griechischer Sprache,1788 in Folio lieferte. In neuester Zeit stehen dieGebrüder Berliug au der Spitze der Genossenschaft,denen sich Grobe »nd Sohn, Gyltendal, J.H. Schulz,A. Seideliu, Fabricius de Tengnagel lind die Ge-brüder Rostock würdig anschließen.
Die Kunst blieb lange auf die Hauptstadt con-ccntrirt, verbreitete sich aber nach und nach überdie anderen Theile des Reiches und ward zuerst inRipen in Jülland 1508; Aarhns 1519; Wi-borg 1523; in Röskild, dem alten Königssitzcauf der Juscl Seeland, 1534; Uranien bürg,Schloß auf der Insel Huen mit der SternwarteThcho Brahe's, von diesem Astronomen zur Be-kanntmachung seiner Werke mit einer Privatprcsseversehen, 1576; in Hclsingoer 1603; in Fre-derikstadt 1624; Sorve auf der Insel Seeland 1627; Kiel 1665; FlenSbnrg 1675; Ploen1692; Odensec 1698; Nyeborg ans der InselFnnen I7V7; NiSbcnhavcn 1780; Meldorf in Süddithmarschen 1788; und an anderen Ortenausgeübt.
Früher aber als alle diese Platze des dänischenContincnts hatte die Insel
dieser uralte Sitz germanischer Cultur, aus inneremDurst nach Wissenschaft die edle Kunst gepflegt.
Schon im Jahre 1531 gab Jens Areson, Bischofvon Holum in diesem Hafen an der Nordküste,durch seinen Eeheimschreiber, den Schweden Mat-thiesson, das „öreviniium l>si<Iorosieuse" heraus.Dieser Erstlingsdruck soll nach Hendcrson mit höl-zernen Lettern bewerkstelligt worden sein. Breida-bolstad, im Distrikte von Suaeselsneß, lieferte1562 Bücher, darunter das „Gudspialla UocK",ein islandisches Evangeliarium nach der Uebersetzungdes ersten lutherischen Bischofs Olaf Hialteson;Bischof Gndbrand Thorlackson kanfte 1574 dieseOsficin und ließ damit abwechselnd zu Nupufellim Thale von Eynfiord und zu Holum drucken.Hier erschien 1584 von Jens Jensen bewerkstelligt,die seltene erste Ausgabe der islandischen Bibel,deren Holzschnitte der Bischof mit eigener Handausgeführt haben soll, welcher 1644 eine zweite,1728 eine dritte Auflage und zwar mit der Orts-bezeichnnng .' „HooMm i Hlilllta-<lu>, llt Alüvteins^.I-Iioc><1-!)II(!" folgten, eine vierte tragt die Jahrzahl1745. Noch gingen auS dieser Presse hervor: 1580die Sprüchmörter Salomonis, 1609 das 9ccue Testa-ment und 1619 die Psalmen. Von hier wurde die-selbe nach Skalholt verlegt, von wo sie aber 1704nach einem Stillstände von mehr als hundert Jahrenwieder nach Holnm zurückgebracht wurde. Alsder früheste Skalholter Druck, deren man 41 kennt,wird ein Gradnale oder ein Psalnienbuch von 1686in lang 8. angesehen, welchem 1637 eine Evangelien-Harmonie in islandischer Sprache folgte. Im Jahre1799 kam diese wandernde Werkstatt, nebst eineranderen, seit 1773 auf dcm kleinen Eilande Hrappseyaim Breidafiord an der Westküste errichtet gewesenenOsficin in die Hände der islandischen literarischcnGesellschaft und wurde von derselben nach Leiraoder Leyragördum in dem Borgar - Fiord - Syssclans der Südwestküste verlegt, wo sie noch gegen-wartig sich befindet und in Thätigkeit ist. Schonnahe an hundert Werke sind auS ihr hervorgegangen,die sowol der GotteSgelehrtheit, als der Rechts - undArzneiwissenschast, der Naturkunde »nd Landwirth-schaft angehören. Sie befindet sich in einer kleinenHütte von Holz, hat nicht mehr als acht Schriftsatze,zwei antiqua und sechs gothisch, ncbst einer kleinenAnzahl griechischer Lettern. Zwei Mann, ein Setzer