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Bd. 1, Abth. 1 (1864) enthaltend die geschichtlich literärische Einleitung und die Grundlehren
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Erstes Buch> Die Regeln und Quellen des Handelsrechts.

Inhaber obliegenden Verpflichtungen, die von demselben zur Wahrung seinerRechte vorzunehmenden Handlungen, und die aus der Nichiannahmc und Nicht-zahlung folgenden Rechte nach dem neuen Recht beurtheilt.

2) Hiusichtlich der Verjährung finden sich vier verschiedene Systeme:es entscheidet schlechthin das Recht zur Zeit der Auöstelluug des Wechsels! Olden-burg E.G. §. 2; die bereits begonnene Verjährung wird nach allein Recht be-urtheilt: Frankfurt §. 9. Obertribunal zu Berlin (Entsch. 19 S. 200); die be-gonnene aber noch nicht vollendete Verjährnng wird nach neuem Recht beurtheilt,doch läuft die Verjährungsfrist der Ncgrcßklagcn erst vom Tage der Gesetzeskraftan: Braunschwcig §. 6. S, 4. Württcmb. Art. 7. Vgl. auch O.A.G. zu Dres-den (Borchardt, Die A.D.W.O. Not. 214<-.); nach der alten oder nach derkürzeren neueu, von der Gesetzeskraft an zu berechnenden Frist: Großh. Hessen §. 2. vgl. §. IL. So auch Urtheile Badischer und Oesterreichischer Gerichte(Borchardt a. a. O. Not. 214o. s.>

3) Hinsichtlich des Verfahrens in Wechselsachen finden sich zwei Sy-steme: Das neue Verfahren leidet keine Anwendung auf die unter dem altenRecht ausgestellten Wechsel: Oldenburg §. 2. Waldeck §. 4. Lippe-Detmvld §. 4;es findet Anwendung auch auf die bereits auhäugigeu Wechselprocessc: Brann-schweig §. 8. Lübeck (?) Art. 3. V. d. Ocsterr. Justizmiuisterii v. 25. October1850 über das Verfahre» iu Wechsclsachen §. 27.

II. Das Deutsche Handelsgesetzbuch.

1) Die im H.G.B, vorgeschriebenen Eintragungen in das Handels-register für Handelsfirmen, Haudelsgescllschafteu und Vorsteher von Aktienge-sellschaften nebst der damit verbundenen gerichtlichen oder beglanbigt einzureichen-den Zeichnung der Firmen uud Unterschriften, uud die an die Eintragung bez.Nichteiutragung durch das H.G.B, geknüpften rechtlichen Folgen kommen schlecht-hin auch für die bereits bestehenden Einzel- nnd Gescllschaftöhandlungen zur An-wendung, sollte auch eine den frühereu Gesetze» entsprechende Anmeldung undEinlragnng bereits stattgefunden haben' So die Einführungsgesetze uud Voll-zngsvcrvrdnungcn von Preußen Art. 6264 (dazu Ministerialiustructiou H. 107.109. 114), Nassau Z. 2123, Bayern Art. 25. 37, Königr. Sächs. Auöfnh-rungSvcrordn. §. 48, vgl. jedoch die Unterscheidung iu §. 52 (dazu die Not. 5erwähnte Justizmiuiftcrialverorduung), Großh. Hessen Art. 4244, Oesterreich§. 4951. 53. 54, Sachseu-Cvburg Art. 27. 28, Waldeck §. 2224, Sachsen-Meiuiugeu §. 34, Anhalt-Bcruburg §. 26. 27, Sachsen-Weimar-Eisenach §. 38,Neust j. L. §. 34. 35, Renß ä. L. Art. 33. 34, Anhalt-Dessau-Cöthen §. 36.37,Braunschweig §. 44. Modificirt ist dieser Grundsatz bez. der nach älterem Rechtgehörig rcgistrirten Anmeldungen: Baden Art. 42. 43, Vollzngsvcrordn. 8- 46-Frankfurt Art. 7. 6. 10, Lübeck Art. 21. Ohue jede Modifikation wird er aus-drücklich anerkannt bezüglich der nach der Gesetzeskraft des H.G.B.'s eintretenden,nach diesem der Eintragung bedürftigen Acndcrnngen: Preußen Art. 68 (Jnflr.