weniger als 74 Prozent, im Jahre 1915/16 88 Prozent. Die dies-jährige Ernte macht aber eine Ausfuhr aus der Anion so gut wieunmöglich, eine Ausfuhr kann nur stattfinden aus den alten Be-ständen, die sich rasch erschöpfen. Auch Kanada ist in seiner Export-fähigkeit schwer getroffen.
(Äört, hört! rechts.)England, Frankreich, Italien brauchen also zu ihrer Versorgungden Rückgriff auf Argentinien, auf Indien und Australien , die zu-sammen im vorigen Jahr nur 11 Prozent der englischen Einfuhrstellten.
In Argentinien sind die Ernteaussichten gleichfalls schlecht,man spricht bereits — ob mit Recht oder Anrecht, kann ich nicht ent-scheiden — von der Möglichkeit eines Ausfuhrverbots für Getreideaus Argentinien, ein Faktum, das in der Geschichte noch nicht dawar. Vor allem aber fallt in Betracht, daß die Zufuhr von Ge-treide aus diesen Ländern, aus Indien, Argentinien und Australien ,zwei- bis dreimal solange dauert wie die Zufuhr aus dem nord-amerikanischen Kontinent,
(sehr richtig! rechts)daß die Zufuhr aus diesen Ländern infolgedessen in entsprechendemMaße mehr Schiffsraum verlangt.
Das wichtigste aber ist, daß auch bei günstigem Ausfall derErnte in Indien und Australien die Länder, die hier in Fragekommen, den Ausfall der Ernte von Nordamerika kaum werdenwettmachen können. Sachverständige schätzen, daß aus der neuenErnte dieser Länder insgesamt 4^ bis 5 Millionen Tonnen zurVerfügung stehen, dazu 2 Millionen Tonnen aus der neuen Ernteder Anion und Kanadas, also zusammen 6^ bis 7 MillionenTonnen Ausfuhrmöglichkeit aus der neuen Welternte, gegenübereinem Einfuhrbedarf von ungefähr 16 Millionen Tonnen für unsereFeinde (hört! hört! rechts)
und die europäischen kleinen Neutralen. Das ist ein Defizit von9 bis 10 Millionen Tonnen, das aus alten Beständen entnommenwerden muß, und so groß sind die alten Bestände nicht entfernt.
Die Wirkung dieser Verhältnisse zeigt sich in der panikartigenBeunruhigung, die die Getreidebörsen nicht nur in England ,sondern auch in Nordamerika ergriffen hat. Der Weizenpreis inChikago ist seit Ende August bis Anfang November von 145 Centsbis auf nahezu zwei Dollar in die Äöhe gegangen gegenüber einem
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