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Meine Herren
E S iſt kein Zweiffel/ und ſchon vonvielen angemercket worden / daß wenn un-ſere Vorfahren die alten Teutſchen aniꜩoauferſtehen und in Teutſchland kommen
ſolten/ ihnen im geringſten nicht duͤnckenwuͤrde/ daß ſie in ihren Vaterlande und beyihren Landsleuten waren/ ſondern ſie wuͤr-
den ſich vielmehr einbilden/ daß ſie in einemfrembden Lande bey unbekanten und ganꜩ andern Menſchen ſichaufhielten; ſo groſſe Enderungen ſind / ich will nicht ſagen / intauſend, ſondern nur in etlichen hundert Jahren darinnen fuͤrge-gangen / unter welchen nicht die geringſte iſt/daß da fuͤr dieſem dieFranꜩoſen bey denen Teutſchen in keine ſonderliche Hochachtungkomen/ heut zu Tage alles bey uns Franꜩoͤſiſch ſeyn muß. Fran-ꜩoͤſiſche Kleider/Franꜩoͤſiſche Speiſen Franꜩoͤſiſcher Haußrath /Franꜩoͤſiſche Sprachen / Franꜩoͤſiſche Sitten/ FranꜩoͤſiſcheSuͤnden ja gar Franꜩoͤſiſche Kranckheiten ſind durchgehends imSchwange. Solten wir uns nun nicht billig ſchaͤmen (ſo wir janichts anders bedencken wolten) daß wenn unſere Vorfahren ei-nen Blick in die jeꜩige Welt thun ſolten/ſie an ſtatt ihres gleichenin Teutſchland anzutreffen daſſelbige mit teutſcheu Franꜩ⸗Maͤn-nern beſeꜩet finden wuͤrden/ welche von denen uralten Gebraͤu-chen ſo gar abgewichen ſind / daß von ſelbigen faſt nicht das ge-
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