*)(8)(*omme betrifft; halte ich wohl dafuͤr/ daß ſie gemeiniglich einenehrlichen und gerechten Mann dadurch verſtehen/ der niemandmit Vorſaꜩ beleidiget oder vervortheilet/ ſeyn gegebenes Wortgenau beobachtet/ denen duͤrfftigen/ ſo ſeine Huͤlffe von noͤthenhaben/ willig und gerne beyſpringe/ auch von ſeinen Guthatennicht viel Weſens machet/ noch dieſelbe wieder vorruͤcket &c.und wird ohne Zweiffel des Farets Tractätgen/ welches er d'unhonnête homme geſchrieben dieſes alles weiter erlaͤutern; wiewohl jener Franꜩoſe meinte/ dieſes waͤre ein honnête hommeder zugleich eine Maitreße/ einen verwirrten Proceß/ und eineqverelle haͤtte/ und ſich bey allen dreyen wohl betruͤge. Sobemercken ſie auch mit dem Titel Scavant einen Gelehrten/ abereinen ſolchen/ der mit ſchoͤnen und den menſchlichen Geſchlechtnuͤꜩlichen Wiſſenſchafften gezieret iſt/ denn denjenigen/ der imGegentheil den Kopff voll unnoͤhtige Grillen und Sophiſte-reien hat/ welche ʒu nichts nuͤꜩ ſeyn/ als die ſo dieſelbenſernen/ bey der klugen Welt ʒu proſtituiren, nennen ſieScavantas, welches faſt dem klange nach mit unſerm Wortphantaſt uͤbereinkom̃t. So viel un bel esprit betrifft/ mußman nicht meinen/ daß mit dieſem Titel die jenigen beleget wer-den ſollen/ welche in Geſellſchafft einen luſtigen Schwanck artigʒu erʒehlen oder aus dem ſteigreiff ein Verßgen oder Liedgen ʒumachen wiſſen/ obſchon ins gemein ſolche Leute fuͤr beaux espritsausgeruffen werden /ſo gar/ daß es bey denen Franꜩoſen faſt da-hin gekommen/ daß verſtaͤndige Leute ſich es fuͤr eine Schande ge-halten mit dieſen Namen geruͤhmet ʒu werden. Le Pere Bou-hours ein bekanter Jeſuite hat die Eigenſchafften/ welche ʒuder wahrhafftigen Schoͤnheit des Verſtands eigendlich erfordertwerden/ weitlaͤufftig beſchrieben. Er machet dreyerley Arten
derer Leute/ die mit ſo einem ſchoͤnen Geiſte begabet ſind/ derer
etliche fuͤrnemlich vom ſtudiren und der Gelehrſamkeit profes-
ſion