*)(10)(*von ſich prahle noch ſich affectirter Weiſe verberge. Nechſtdieſem ſeꜩet er die andere Art des beaux exprits, ſo ʒwar nichtſtudiret, aber doch durch eine lange Erfahrenheit und Conver-ſation ſich die Geſchickligkeit ʒu wege bracht haben/ daß ſie wohl/leichte und artig in Geſellſchafft reden/ daß ſie alles was manihnen ſagt/ geſchwind und ſcharffſinnig beantworten/ daß ſie ge-ſchickte Fragen auffwerffen/ luſtige Hiſtoͤrgen erzehlen/ mit Ver-ſtand ſcherꜩen/ in froͤlichen Geſellſchafften anmuthig ſpotten/ inernſthafften aber klug und weiſe raiſonniren, und mit kurꜩen al-lerhand Geſellſchafft belebt machen koͤñen/ oder wenn dieſelbe ver-drißlich und ſchaͤfferig werden will/ wieder auffzumunthern wiſ-ſen. Zu der leꜩen und fuͤrnehmſten Art erfordert er Leute/ diegleichſam in Augenblick/ wenn man ihnen eine Verrichtung vor-ſtellet/ alle Umſtaͤnde derſelben penetriren, auch das jenige ʒu-vor ſehen/ was daraus entſtehen koͤnne; die alsbald die Mittelund Wege erkennen/ wodurch man auch das ſchwerſte Vorhabenʒu Werck richte/ und alle Verhinderungen aus dem Wege raͤu- me ; die ſich auch nicht allʒuviel Verhinderungen oder Zufaͤllevorſtellen/ welche ʒu nicht anders nuͤꜩ ſind/ als die Menſchen ohneNoth ʒag⸗ und zweiffelhafftig ʒu machen. Le bon gout; gleich-wie es eigentlich einen guten und ſubtilen Geſchmack bedeutet/und dannenhero von ſolchen Leuten gebraucht wird/ die nicht allei-ne das was gut ſchmeckt von andern gemeinen Speiſen wol zu un-terſcheiden wiſſen/ ſondern auch geſchwinde durch ihren ſcharffſin-nigen Geſchmack urtheilen koͤnnen/ woran es einem eſſen mange- le ; Alſo haben die Franꜩoſen nicht uneben dies Wort hernach fi-guͤrliche Weiſe von allen denen zubrauchen angefangen/ die wohl
und vernuͤnfftig das Gute von den Boͤſen oder das artige von demunartigen unterſcheiden/ daß alſo den Nahmen d' un hommede bon gouſt der jenige verdienet/ der ſo viel die Sinnen betrifft/ʒum Exempel eine artige uñ geſchickte Lieberey ausʒuſuchen weiß/ oder