Teil eines Werkes 
Theil 2 (1752) Jacob Benignus Bossuet, Bischofs von Meaux, Einleitung in die Geschichte der Welt, und der Religion / fortgesetzet von Johann Andreas Cramern, Hochfürstl. Oberhofpredigern in Quedlinburg
Entstehung
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Vorrede.

den, wünschen, daß ich meiner Arbeit so viel Schön-heit und Pracht geben könnte, als aus dem Bossueti-schm Werke überall hervorleuchtet. Ich will nichtsvon dem Vortheile jagen, den der Bischof hatte, daßer nicht eigentlich in dem Tone eines Geschichtschrei-bers, sondern als ein Lehrer redete, der cinm Prinzenunterrichtet. Man begreift leicht, daß er eben des-wegen zuweilen in einer gewissen Begeisterung schrei-ben konnte, in die sich ein Geschichtschreiber nicht se-tzen darf. Ich kann seine Gestalt nicht annehmen.Wenn ich also auch einen noch so glücklichen Geistbesäße: so würde doch meine Schreibart gelassenund ruhiger seyn müssen. Ich will keinen Schmuckvon mir stoßen, den ich, der Wahrheit unbeschadet,brauchen darf. Viele aber macht die Pracht, woreinsich die Wahrheit einkleiden laßt, nur argwöhnisch;sie fodern nicht, daß sie in einem kostbaren Gewändeerscheinen soll. Sie sind zufrieden, wenn sie ein Kleidhat, das, wenn es auch ihre natürliche Schönheitnicht sehr erhebt, sie doch auch nicht verunehret. Le-ser von diesem Character sind leicht geneigt, es einemGeschichtschreiber zu vergeben, daß er kein Bossuetist. Für mich ist es genug, daß ich bey derFortse-tzuug dieser Einleitung nach meinen Kräften daraufgesehen habe, Kennern kein Misvergnügen damit zuerwecken, andern aber außer dem Vergnügen aucheinigen Nutzen zu schaffen. Ich wünsche, daß sie,wie solches der Nutzen aller Geschichte seyn sott, et.was dazu beytrage, die Menschen weiser und besserzu machen.

b 4 Meine