der Welt. Erster Abschnitt. 9
Alters und seiner Schwachheit machte er doch noch Jahr nachdie heilsamsten Verordnungen, von denen die mei- W'- Geb.sten die Verbesserung der unter den Geistlichen emge-^,^4rissenen Unordnungen zum Endzwecke hatten. Bald "^'^ ^'nach der Abreise seines Sohnes nach Aquitanien fieler in eine schwere Krankheit, die ihm das Leben, deinReiche einen gütigen und gefurchtsten Beherrscher,den Kirchen und Armen den größten Wohlthater,der Gerechtigkeit einen Schuhgott, und den Wissen,schaften einen weisen Beförderer, raubte. Nur dieWollust verdunkelte seinen großen Charakter. Dasganze Reich betrauerte seinen Tod, den unordentli-chen Geistlichen ausgenommen, weil sie immer Ge-setze von ihm annehmen mußten und keine Lust hat-ten, ihnen zu gehorchen. Er liebte und belohnte dieWissenschaften, und es ist bloß der allgemeinen Fin-sterniß dieser Zeiten zuzuschreiben, daß unter seinerRegierung ein Alcuin, Eginhard, Freculf, Agobard ,und andre solche Manner, die größten Gelehrtensind, die wegen ihrer Wissenschaft Achtung und Auf-merksamkeit verdienen.
Zeither hat man die Monarchie der Franken in ^S',«. /. 4.ihrem größten Glänze erblickt. Carl war von seinen ^ 5.Unterthanen angebethet und von seinen Feinden ge» ^«^'^fürchtet worden. Unter Ludwig en wurde dieses gro- 'ße Reich von auswärtigen, die meiste Zeit aber voninnerlichen, Feinden erschüttert und zerrüttet; denn erbesaß die großen Eigenschaften seines Vaters nicht.Er hatte gute Eigenschaften genug, ein vortrefflicherMönch, oder Bischof, zu seyn. Sanftmuth und Gütewaren seine größten Vorzüge; allein sie konnten, we-gen seines schwachen Verstandes, von denen, die nurVerschlagenheit, und Bosheit genug dazu besaßen,
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