Cinleitüng itt die allgem. GeschiHte
Ivhr nach leicht gemisbraucht werden. Sie machten ihn nichtChr. Geb. liebenswürdig, sondern verächtlich, weil es ihm ander nöthigen Einsicht in die Kunst zu regieren, und, an der Wissenschaft, zu gehöriger Zeit zu belohnenund zu bestrafen, mangelte. Seine Gewogenheitgegen dieClerisey, die mehr ein Aberglauben, als einegründliche Frömmigkeit war, erwarb ihm zwar denBeynamen des Frommen; aber sie zog ihm auch diemeisten Verdrießlichkeiten zu, weil er die Bischöfe lzumachtig, und dadurch übermüthig machte. Er warleicht dahin zu bringen, daß er seine Kehler erkannte.Allein er erkannte sie nicht mit der erhabnen Art, wel-che die Ehrfurcht seiner Unterthanen gegen ihn hättevergrößern können. Er war ein beständiges Spiel sei-ner Söhne, seiner Lieblinge, und seiner zweyten Gemah-linn. Unterdessen versprach der Anfang seiner Regie-rung nicht wenig, das einem großen Fürsten anstän^dig war. Die Prinzessinnen, seine Schwestern, hat-ten an dem Hofe ihres Vaters ein allzufreyes Lebengeführt, und das übrige Frauenzimmer hatte sich inseiner Aufführung nach diesen verführenden Beyspie./. 4. len gerichtet. - Ludwig traf nicht allein hierinnen eineanstandige Aenderung, sondern suchte auch vielenandern Misbräuchen und Gebrechen, besonders unterden Geistlichen, abzuhelfen.
In den nordischen Gegenden herrschte nichts als812 Unruhe und Verwirrung. Hemming war gestorben,und darauf entstund ein großer Streit über dieM. Än</> Thronfolge. Reginar und Heriold stritten darüber.Erst wurde Reginar überwunden; dann vereinigtensie sich, den Thron zu theilen; eine kurze Vereini-gung und Ruhe! Der Streit gieng von neuem an,«nd Heriold mußte nach Deutschland flüchten, den
Schutz