Teil eines Werkes 
Theil 2 (1752) Jacob Benignus Bossuet, Bischofs von Meaux, Einleitung in die Geschichte der Welt, und der Religion / fortgesetzet von Johann Andreas Cramern, Hochfürstl. Oberhofpredigern in Quedlinburg
Entstehung
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der Welt. Erster Abschnitt, iz

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auf einer Kirchenversammlung verworfen, Nicepho. Jahr nachrus, Theodor, der Studite, und einige Bischöfe,^-welche nicht nachgeben wollten, wurden ihrer Wür-den entsetzt und ins Elend verwiesen. Die Bilderder Heiligen aber aus allen Tempeln weggenommen.Doch die meisten Verwiesnen wurden wieder zurückbe-rufen, und zwar unter keiner schwerern Bedingung,als daß sie den neuen Patriarchen von Constcmti-nopel, Theodorus, welcher die Unternehmungen desKaisers billigte, für ihren Bischof erkennen sollten.Es wurde ihnen sogar der öffentliche Widerruf ihrerMeinungen erlassen.

Ludwig, welcher lieber für sein land bethete, als Zi?dasselbe regierte, wollte sich die Last der Herrschafterleichtern, und einen Theil derselben auf seineSöhne übertragen. Eine große Schwachheit! Erhatte selbst nicht lange zu regieren angefangen, unddoch machte er seine Söhne zu einer Zeit zu Beherr-schern, da sie noch gehorchen lernen sollten. Diesesgeschah auf dem Reichstage zu Aachen . Lothar, seinältester Sohn, wurde zum Kaiser, Pipin zum Kö-nige von Aquitanien , und Ludwig zum Könige überBayern erklärt. Er behielt sich zwar die Oberherr-schaft über sie vor; allein nachdem er ihnen einmalso viel Macht eingeräumt hatte, kam es nur allzu-sehr auf sie an, wie lange sie ihm unterwürfig seynwollten. Diese Theilung war die wahre Ursachealler nachfolgenden Unruhen, und legte den Grundzum Untergange der fränkischen Monarchie. Bern -ard, der König in Italien , war damit unzufrieden,^""- ^ 5-weil er sich einbildete, zur kaiserlichen Würde ein ^'näheres Recht zu haben, als Ludwigs ältester Sohn,Lothar. Er machte eine Verschwörung wider den

Kaiser,