Teil eines Werkes 
Theil 2 (1752) Jacob Benignus Bossuet, Bischofs von Meaux, Einleitung in die Geschichte der Welt, und der Religion / fortgesetzet von Johann Andreas Cramern, Hochfürstl. Oberhofpredigern in Quedlinburg
Entstehung
Seite
80
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8o Einleitung in die allgem. Geschichte

Jahr nach Lothar hatte diese Gelegenheit ergriffen, seine An-Chr. Gsb. spreche auf Lothringen auszuführen. Der Kai-ser, welcher dieses befürchtete, und sich nichtgern in einen Krieg mit ihm verwickeln wollte,weil er nöthig hatte, auf die Tuseulcmische Parteyin Italien ein wachsames Auge zu haben, suchte ihmseinen Bruder, Carl von Frankreich, entgegen zu se-tzen. Er bot also demselben daö Herzogthum Lo-thringen an, wenn er ihm huldigen und ein Vasalldes deutschen Reiches seyn wollte. Carl, der amfranzösischen Hofe verachtet wurde, und keine Hoff-nung zur Thronfolge hatte, wollte lieber mit einemansehnlichen Gebiete ein Vasall des Kaisers, alsmit geringen Einkünften ein Unterthan seines Bru-ders seyn, und .nahm also das Anerbieten des Kai-sers an. Dieses war der Grund des Hasses derfranzösischen Nation gegen ihn. Dennoch wurde

978 der Krieg unvermeidlich. Lothar drang nach Lothrin-gen , und hatte den Kaiser beynahe an der Tafel über-fallen. Otto hingegen fiel in Frankreich ein, drangbis an die Thore von Paris , und verheerte Lothars

979 Staaten. Sein Rückzug war nicht so glücklich, alsF^.eemA. der Einbruch. Bald darauf verglichen sich der Kai-ser und der König. Carl behielt Lothringen , undzwar, wie es am wahrscheinlichsten ist, als einReichslehn.

In Italien wollten einige unruhige Römer, diealte Freyheit wieder herstellen. Cincius, oder Cret-scentius, ein Sohn der berüchtigten Theodor« undJohann des zehnten, und mit ihm der Cardinal-972 diaconuS, Franko, warfen sich zu Häuptern dieserPartey auf. Damit sie ihre Absicht desto eher aus-führen könnten; brachten sie Benedict, den sechsten,

Johann