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Die Weiterbildung der Kant'schen Aprioritätslehre bis zur Gegenwart : ein Beitrag zur Geschichte der Erkenntnistheorie / Rudolf Eisler
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aller Erfahrung.*) Sie heifsen ursprünglich, weil sie dieMöglichkeit der Synthesis überhaupt erklären, sind abernicht »fertige«, sondern verknüpfende und daher an demMannigfaltigen, welches sie voraussetzt, sich selbst erstfertigende Begriffe.« 2 ) Gegen Kuno Fischer's Meinung,Kant habe seine Kategorien auf empirischem Wege ge-funden, bemerkt Cohen, dafs innere Erfahrung und umdie handle es sich hier keine empirische Erkenntnis,sondern höchstens Erkenntnis des Empirischen überhauptsei. 8 ) Auf der synthetischen Einheit, welche wir aus unsin die Dinge selbst legen, beruht die Möglichkeit synthe-tischer Sätze a priori. 4 ) So haben wir denn in den apriorischenErkenntniselementen die Bedingungen der Erfahrung; eineTheorie der Erfahrung zu geben, war das Ziel, das Kant inseiner >Vernunftkritik« sich gesteckt hat. R )

II. Abschnitt.

Die Gegner der Kant'schen Aprioritätslehre.

i. Friedrich Heinrich Jacobi.

Jacobis Angriffe richten sich gegen die Widersprüche,die er in Kant's Vernunftkritik findet, vor allem gegen dieinkonsequenter Weise angenommene Wirkung von Gegen-ständen auf unser Bewufstsein. Es verstöfse durchaus gegenden Geist des Kant 'schen Systems, wenn in demselben be-hauptet wird, dafs die Dinge Eindrücke auf die Sinnemachen und dadurch Empfindungen erregen. »Wie ist das

') 1 c. S. 255.a ) 1. c. S. 372.») 1. c. S. 258.*) 1. c. S. 211.6 ) I. c. S. 254.

Eisler, Kant 'iche Aprioritätslehre.

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