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1 (1862)
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Vorwort.

Ulmer, Augsburger, Würzburger, Nürnberger, noch einer einzigender Vielen Schweizer Bibliotheken. VorliegendeAnnalen " benutztenQuellen, welche noch nicht benutzt waren, ausgenommen z. B. dieMünchner Hofbibliothek, von welcher ich durch Vermittelung Anderernichts erlangen konnte, indem Vieles nach verschiedenen Gegendenausgcliehen und seit Monaten nicht zurückgekommen war. Wieeinzig Berlin Gödckc's Quelle war und Wolfenbüttel nur spo-radisch ausgebeutet wurde, sieht man fast auf jeder Seite seinesGrundriß". Gerade das Fernbleiben von den Schweizer Biblio-theken und von den süddeutschen machte das Material nicht blos imGebiet des historischen Liedes so mangelhaft. Auch für das Moral-gedicht, für die Polemik, für das geistliche Lied, für das Drama fehltihm Vieles; unsere Arbeit wird dies (sogar aus Phil. WackernagclsBibliographie) zu ergänzen suchen. ^) Wir begnügten uns nicht mitdenDichtern von Bedeutung" (s. Kochs Compendium I. S. 245),aber auch Gödeke hat das nicht gethan. Den vernachlässigten flie-genden Blättern uud Einblattdrucken (die Gothaer sind leider nochimmer unbeschrieben) mußte alle Beachtung geschenkt werden, insoferngerade sie die deutlichsten Merkmale für den Charakter und Bildungs-grad eines Volkes abgeben. So geschah es, daß unsere Annalenvires 2000 Gedichte mehr zählen als Godeke'sGrundriß ", nndzwar allein iu den drei ersten Abtheilungen. DieErgän-zungen und Berichtigungen" betreffen nur Wesentliches, neue Aus-gaben, Citate u. dergl.; sie bestehen allein aus solchen Notizen, dieich zufällig bei anderweitigen Studien aufgefunden. Ein tieferesEingehen hätte eine völlige Ucberarbeitung nöthig gemacht. Ucber-haupt bemühte ich mich, ausführlicher zu sein als Gödeke, ohne des-

Die Erlaubniß zum Besuch der Bibliothek des aufgehobenen KlostersRheinau wurde mir im Juni 1862 vom zürcherischen Finanzdirektor Wild,Mitglied einer alsliberal" gelten wollenden Regierung, verweigert. Indeßhatte mir wenigstens der hochw. Abt Leodegar v. Jneichen versichert, daß Lieder-drucke und Gesangbücher dort nicht vorhanden seien. Prof. Jung zu Straß-burg , Stadtbibliothekar, fand sich aus zweimalige Anfragen zu keiner Antwortbemüßigt.