Druckschrift 
2 (1864)
Entstehung
Seite
IV
Einzelbild herunterladen
 
  

IV

Vorwort.

Unter den Männern, welche mit Verständniß meine Arbeit un-terstützten, resp, ihre Sammlungen mir eröffneten, habe ich dankbarzu nennen: die Herren I. M. Wagner und Franz Hapdinger inWien, Prof. vi. Haßler in Ulm , Kapellmeister Schletterer und An-tiquar Butsch in Augsburg , in rühmlichem Gegensatze zu norddeut-schen Sammlern wie W. v. Maltzahn und Hofrath G. Freptag,welche ihre Schätze vergraben und den hohen Grundsatz nicht anzu-erkennen vermögen, daß Licht in allen Schichten des Lebens diegroße Aufgabe unserer wie jeder Zeit ist.

Herr Dr. v. Liliencron, herzogl. Bibliothekar in Meiningen ,stellte in vollster Uneigennützigkeit seine werthvollen Collectaneen mirzur Verfügung, worin u. A. sämmtliche historische Liederdrucke derBerliner königl. Bibliothek, welche, soweit sie unser erster Band nichtschon enthält, in denZusätzen" Aufnahme fanden.

In anerkennenswerther Weise erleichterte mir Herr Direktorvi-. Halm die Benutzung der Münchener Hofbibliothek.

Daß auch ungerechte Zungen nicht schweigen würden nur eineeinzige! lehrt eine auf des Lesers Unwissenheit speculirende Quasi-Besprechung unseres ersten Bandes im LeipzigerCentralblatt". Die-ser mögen hier die Worte eines kompetenten Forschers entgegenge-stellt werden:

Die Recension derAnnalen " im Centralblatt ist nicht nurböswillig, sondern auch in thatsächlichen Punkten unverständig. Daßeine chronologische Ordnung des Stoffes nach dem Inhalte nurdann am Platze ist, wenn eine Bibliographie geschichtlichenZwecken dient, bei dem literarhistorischen Standpunkte aber dieZeit der Abfassung und mitunter auch des Erscheinens den Aus-schlag zu geben hat, scheint der Referent nicht einsehen zu wollenoder zu können. Wie lächerlich, die gedruckten Lieder von Eppelev. G. unter 1381, den Störtebeker unter 1402, den K. Laßla nnter1457 eintheilen zu sollen, da doch alle diese drei Lieder evident erstim 16. Jahrhundert nach Volkstraditionen verfaßt sind!"