Vorwort.
Bei Herausgabe des zweiten Bandes möchte ein bestimmterAusdruck auf den wesentlichen Umstand zu legen sein, daß dieserBand in Bezug auf K. Gödeke's „Grundriß" als Supplementbetrachtet werden muß, welches gleichwie Abschnitt III. und theilweisAbschnitt I. und II. das Ergebniß neuer aus süddeutschen und Schwei-zer Bibliotheken geschöpfter Entdeckungen oder sonstiger Forschungenist. Das Material häufte sich durch die literarischen Schätze Berlins ,Wiens, Münchens , Augsburgs, Wernigerode's u. s. w. so sehr, daßich gezwungen war, die „Gespräche" des 17. Jahrhunderts für denAbdruck in einer Zeitschrift (Seispeum. 1863. no. 10 — 12) zu re-serviren, und alle irgend entbehrlichen Erweiterungen beiseit zu legen.Gleichwol sind alle vorhandenen Quellen nicht erschöpft.
Zu denen, welche bei Abdrücken willkürlich die alte Sprache ver-änderten, ohne sie zu modernisiren, gehört außer O. Schade nochUhland.
Das Material zur Literatur des Kirchenlieds der Reformisten,welches zugleich sein nahes Verhältniß zum lutherischen Kirchenliedebeleuchtet, glaube ich zum ersten Male zusammengestellt zu haben.Philipp Wackernagel in seiner „Bibliographie" und in seiner neue-sten bibliographischen Blumenlese ist auf diesem wie auf katholischemFelde zu dürftig und sich selbst benutzend.