294
XI, Dramen.
wiederholten sie öffentlich im Garten des Katharinenklosters. Später Daniel in der Löwcngrube, l653 Gottharts Zerstörung von Troja und Josna WettersCarls von Burgund unglücklich geführten Krieg. So noch Mehrcres.
In Rheiufeldcn svicltcn '1577 die Schulknaben Job. Rassers Comödia vonder guten und bösen Kinderzucht, im I. 1584 den arme» Lazarus , im I. 1602den Verlorne» Sohn. Bei letzter Gelegenheit zahlte der Rath 12 Gulden undschenkte das Kalb, das beim Spiel verzehrt wurde, einer löblichen Schuljugendzur Erquickung und freundlichen Aufmunterung. Vergl. 0r. Hidvers Feuilletonim „Bund" vom 11. April 1858.
I» Luzern sah man 1592 auf dem Fischmarkte den alten und jungen Cato,1594 ein Spiel von S. Catharina, 1606 eine Tragödie vom heil. Leodegar (Handschrift!, in der Luzcrncr Bürgcrbibl.), auf 2 Tage gehalten 1616 ein Spielaus dem Neuen Testament und der Apostelgeschichte, eines mit einer Paralleledes alten und neue» Testaments, eines aus der Assyrischen Geschichte, unbekanntin welchem Jahre (alle drei haiidschr. cbcnd.), 1624 der abtrünnige Kaiser Ju-lian, 1642 Wohlbewärte Tugend Pclcigii (handschr. in Aarau »/ Im gleichenJahre spielten die Jesuitcnzöglinge S. Johann Calabita (handschr. in Aarau mitder Jahrzahl 1724). am 10. Oct. 1638 Llirij-tisnomaelua ^sponensis, 1646llerouin t'ortuna (s. oben), am 5. Sept. 1647 l'raKieo-^omoecli», wunder-barlichcs Spiel der göttlichen Weisheit mit dem heil. Joseph Patriarchen (Hand-schrift!, in Engelbcrg). Am 21. und 22. Mai auf dem Mülliplatz: 'rrsKocSi!»mimcli oder Laus der jetzigen Welt durch Untergang Königs Arpharat, HochmuthKönig Nebucadnosors, Wucherei Holoferniö und Starkmüthigkeit der Heldin Ju-dith (handschr. in der Luzerncr Bürgcrbibl.). Im Kanton spielte man: 1625 inWillisau Abt Landclin, am lg. Juli 1688 in Sursee beim S. Georgenbrunnen7 Stunden lang Maria Mitleiden von vr. Kreid.
Unter den BongarSschen Handschriften liegt zu Bern ohne Datum (1550bis 1570) ein Stück in drei Abtheilungen (nach Fried. Dedekind?):
j>eecstor eonversus, Die erst Comedj Bonn wahrer Bekeerung einesrüwcnden Sünders uß hevligcr Gschrifft. 3 Akte mit Argumenten und Scenen,30 meist allegorische Personen nnd Herolde.
Wies oliristisnus. Die ander Comedj vonn dem kämpf oder rittcrschafteines bckerten Sünders. 3 Akte mit Argumenten und Scenen, 21 Personenund Herolde.
Wies cliristisnus. Von dem christcnlichen Ritter, wie der sälbig von us-serlichen spenden fürncmlich angefochten wird. 5 Akte mit Scenen. 32 Personenund Herolde. _
Laut Harders Chronik (Schaffhanscn 1844) S. 213 sah Schaffhansen am10. Juni 1554 den Verlornen Sohn. Am 16. Juli 1559 ward Nabal des Zür-ckers Nud. Walthcr, dessen Original 1549 in Zürich erschien, vom SchullchrerSeb. Grübel in Scene gesetzt (s. oben). Im I. 1566 erhielt Grübel für dieJmmolation Jsaaks 5 Thaler vom Rathe (Harder S. 240). Am 13. Juli 1575wurde „Daniel in der Löwengrube" vor dem Gasthofe zum Schwert durch Hier.Laug Glasmaler, der auch beim folgenden Stücke und beim „Tobias" Actor war,auf die Bühne gebracht. Vergl. Walvkirchs handschriftl. Neformationsgeschichte.Am 17. und 18. Aug. 1597 wurde auf S. Johanns Kirchhof Jac. RueffS Hi-storia Josephi dargestellt, die 32 Pfuud 2 Schilling 1 Heller kostete, ungerechnetFleisch, Gebratenes, Korn und 5 Sanm 14 Viertel Wein, in Snmma 153 Pf.9 Sch., wozu noch 47 Pf. 12 Sch. dem Rabeuwirth bei der Probe ausgezahltwerden mußten. Die Knaben und Zugeordneten aßen im Kloster zn Nacht.(Nach d. handschr. Chronik Im Thurns, eines der Mitspieler.)