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Zur Wiedergeburt des Abendlandes / von Gerhard von Schulze-Gaevernitz
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Das griechische Menschheitsideal, von Idealisten ver-wässert, von Philologen verstaubt, ist uns heute neu aufgegebenmit den Mitteln einer unendlich verstärkten Technik. Auch unsgilt das erhabene Wunschbild Piatons: körperliche und seelischeStärke und Schönheit, vom Gottesfunken durchglüht. Aber wiedie Griechen werden wir entarten, wenn wir aufhören an dieEwigkeitswerte zu glauben, die in Körper und Seele, inVolkstum und Staat, in Kunst und Wissenschaft der Mensch-werdung harren.

Die Körperfeindschaft christlicher Jahrhunderte, heute nochvieler Christen, welche Athletik und Erotik, letzthin den nack-ten Menschenkörper der Teufelei bezichtigen, entsprang derGegnerschaft zur perversen Wollust und Völlerei des Spätalter-tums. (Augustinus.) Anders der große Apostel, der die Tempel-pracht Athens und Korinths mehr als einmal geschaut hatte(Paulus).Wisset ihr nicht, daß euer Körper ein Tempel desHeiligen Geistes ist und ist nicht euer selbst." (I. Kor. 6, 19.)Ich ermahne euch, liebe Brüder, euren Körper hinzugeben zumlebendigen, heiligen und Gott wohlgefälligen Opfer, als eurenvernünftigen Gottesdienst." (Rom. 12, 1.) Darüber hinausklingt die tiefsinnige Lehre vom neuen Leibe:der Herrwird umgestalten den Leib unserer Niedrigkeit zur Ähnlichkeitseines verklärten Leibes, mit der Kraft, sich alle Dinge zuunterwerfen" ein Wunschbild, dem der Wiedergeborenenicht vergeblich nachgeht, dessen Wandel im Himmel ist,nachdem er demGott-Bauch" entsagt hat. (Phil. 3, 1921.)

Erbauen wir den unsichtbaren Leib, der demnächst imExperimente nachweisbar alsAura" den sichtbaren Leibumgibt; verfeinern wir ihn als Empfänger und Sender dergöttlichen Strahlen, die das Weltall durchfluten und vomHaupte des Herrn und seiner größten Jünger als Lichteskroneausstrahlten sichtbar unter Umständen selbst dem blödenAuge der Menge.

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