Wirkung der Technik, insbesondere der Maschine, mit ihrerunbegrenzten Massenproduktion, der das Lohneinkommennicht folgte. Indem die Kaufkraft der Masse zurückblieb, warmillionenhafte Arbeitslosigkeit die unentrinnbare Folge. Man-gelhafte Versorgung breiter Volksschichten, Hungerelend desproletarischen Randes, Arbeitslosigkeit als Dauerzustand, Zu-sammenbruch des bäuerlichen und gewerblichen Mittelstandeswurden das Kennzeichen einer tiefgreifenden Krisis, welchemehr ist als der nur zyklische Umschlag einer vorangehendenHochkonjunktur.
Die Menschheit scheint die Herrschaft über die von ihrentfesselten Kräfte der Technik verloren zu haben: Weizenund Mais werden verbrannt, während Millionen hungern;Baumwolle wird aufgekauft, um sie zu vernichten, die Tex-tilfabriken stehen still, ihre Arbeiter vermehren das Heerder Arbeitslosen, während ungezählte Haushalte der Erneue-rung ihrer Kleidungs- und Wäschebestände dringend bedürfen.Allgemein wird die agrare Produktion künstlich eingeschränkt,die Preise der Agrarprodukte künstlich erhöht, während Mil-lionen arbeitswilliger und arbeitsfähiger Hände ihre gewerb-lichen Erzeugnisse vergeblich anbieten, ohne Käufer zu finden,daher ohne Kaufkraft für Nahrungsmittel als Erzeugnisse desLandvolks. Hieraus fließt die Absatzstockung für Agrarpro-dukte, welche den Bauern durch Preisdruck, Überwertung derZahlungsmittel, vermehrte Schuldenlast an den Rand der Ver-zweiflung treibt. In Amerika haben Bauernrevolten gewaltsamdie Versorgung der Städte zu verhindern gesucht.
Zu gleicher Zeit hat der Kapitalismus — vor allem in seineramerikanischen Hochburg — die demokratischen Grundinsti-tutionen des Staatswesens bedroht, welche dereinst auf einerbreiten Schicht freier Bauern aufgebaut waren. Er hat die poli-tische und wirtschaftliche Macht in wenigen Händen gesam-melt. Er hat es versucht, die Presse zu beherrschen, die staat-liche Verwaltung durch Bestechung zu beeinflussen, die poli-tischen Parteien zu kaufen — wie dies Upton Sinclair in seinemberühmten Buche ,,Oil" schildert. Hier begegnete er dem sehr