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wurde eine 3 1 /2°/oige Goldanleihe im Betrage von 100 MillionenR. in Paris emittiert zum Umtausch der 5 °/oigen und6°'oigen Obligationen der Centraibodenkreditbank und gewisser5 °/oiger Obligationen verstaatlichter Eisenbahnen.
Das Jahr 1896 brachte eine 3°/oige Goldanleihe von100 Millionen R., deren Ertrag nicht zu Konversionszwecken,sondern zur teilweisen Rückzahlung der Papiergeldschuld desStaates an die Bank, also zur Goldanschaffung für Währungs-zwecke verwandt wurde. Aufserdem wurde in diesem, wie imfolgenden Jahre die Konversion älterer Papieranleihen sowohldes Staates, als verstaatlichter Eisenbahnen in 4°/'oige Rentefortgesetzt, ferner die 1897 und 1898 verfallenden Schatz-scheine 1 in 4°/oige Rente umgetauscht. Diese Schatzscheine,früher ein beliebtes Mittel, langfristige Schulden durch kurz-fristigen Kredit zu decken, werden heute in dem Mafse, alssie verfallen, eingezogen 2 .
Überblicken wir das Jahrzehnt von 1887—1897, welchesdie Rekonstruktion des russischen Staatshaushaltes umfafst; dasErgebnis der Konversionen erhellt dann aus folgenden Ziffern:
Summe der Staatschuld in Millionen Rubel Kreditbezw. neuer Währung:
Anfang 1887 5281,4 Anfang 1897 6735,4.
Jährliches Erfordernis:
1887 280,9 3 (1888 259,4) 1897 258,8.
Ordentliche Staatseinnahmen:
1887 829,6 1897 1416,3.
Es ergiebt sich hieraus eine starke Zunahme desNominalbetrages der Staatsschuld, dagegen un-gefähr es Gleichbleiben des Jahreserfordernisses,
1 Yergl. Bulletin Russe 1897, S. 629.
3 Eine interessante Übersicht über die Verwendung sämtlicherEmissionen der neuen 4%igen Rente enthält Raffalovich, Marchefinancier 1897/98, S. 364.
3 1887 war das Zinserfordernis wegen des ungünstigen Kursesaufsergewöhnlich hoch.