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[Hauptbd.] - 1864
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Vorwort.

licher Weise von Panzer fast durchgängig unbeachtet geblieben, und doch ver-dienen v. d, Hardts Mittheilungen dieselbe Berücksichtiguug wie die von Hirsch,Niederer, Schelhorn, Zapf oder Waldau, welche wie jener die alte Orthographiezu modernisiren bedacht waren. AusWiens Buchdruckergeschicht" von Dcnissind ziemlich die meisten Stücke von Panzer übersehen, aus dem BünauischenKatalog Vieles; selbst Götze's Merkwürdigkeiten der Dresdner Bibliothek,Schnurrers Erläuterungen u. A. wurden mangelhaft benutzt; die ^utoAraxli-rI,utuori im Besitze des Bischofs Harbor, welche Gottfr. Schütze im dritten BandevonLuthers bisher ungedruckteu Briefen", 1781, S. 263371 verzeichnete,die Geschichte der Stadtbuchdruckcrei in Breslau (von Scheibel) 1804, dieBibliotheken von Kraft, Schadeloock, Götz u. s. w. fast gar nicht, die 0por-rrk^rior» iu Nebäork 1790 bis auf 1 oder 2 Stück ebensowenig, die ZImrumsnlÄin Redäork uur zum Theil. Ein weiterer Mangel bei Panzer sind die gedrucktenUrkunden, von denen freilich lausende verloren gegangen sein mögen, gleichwievon Liederdruckeu. Größere Partien solcher gedruckter Urkunden verzeichnetenbisher Veescnmeuer (Ulmer), die Wiener Jahrbücher (Östreichische), Heller(Bamberger) und der Katalog des Germanischen Museums.

Alle diese Motive sind so gewichtig, daß eine Umarbeitung Panzers*)oder vielmehr eiu ganz neues Werk über die Jahre 15001526 als Noth-wendigkeit erscheint. Aber eine derartige Arbeit erfordert viele Hände, einesistematische Durchsicht aller öffentlichen und Privat-Bibliotheken Deutschlands ,Englands u. s. w-, damit jede Lücke vermieden werde.

Was nnn in meinen Kräften stand, habe ich gewissenhaft als Stein zumneuen Bau herbeigetragen. Um nur Eines hervorzuheben außer 225 Einzel-liederdruckeu: von Luther allein vermehren hier 560 Ausgaben die Panzerschcn.Dabei ergibt sich als unbestreitbare Thatsache, daß ohne den Nachdruck dieSache der Reformation nicht so große Ausbreitung erlangt hätte, daß somit derNachdruck, nicht das Privileg, die allgemeine Aufklärung befördert. Wenn, umdies ein für alle Male zn berichtigeil, dem Verfassernamen auf dem Titel eiuStädtename folgt, auf Luther Witteuberg, auf Osiander Nürnberg u. s. w., sobedeutet dies einfach den Ort des Aufenthalts, nie den Druckort, wie mauglauben wollte. Die bedeutende Thätigkeit der Schweizer und StraßburgerPressen zur Reformationszeit wird man erst aus vorliegender Bibliographie

*) DxeoUent ouvr-rgs hui n' sst, po,z elkaoe xar eelui <Zv Weiler, ruft Nr. Llrässun der 26. Lief, seines '1'resor drei Monate vor Erscheinen dieses Rsxsi-t. t^xogr. Ja wohlexcellent, weil sast jeder Titel Panzers der Correktnr bedarf, weil e, 3000 ncne Schriften nndAusgaben znr Ergänzung Panzers haben eintreten müssen, weil endlich Herr G., um der Müheder Sclbsteinsicht überhoben zn sein, es vorzog, Panzer mit allen seinen Fehlern und Ungenanig-keiten, welche bei Sclbsteinsicht unverzeihlich sind, kurzwcg abzuschreiben. Aus dem ganzen?rssor bis Lief- 27 ergaben sich für uus. nicht mehr als zwei Schriften, beide ohne Angabcdes Fundorts oder der Quelle^edenfalls einem Bücherkatalog entnommen: ein Aesov von 1503und die Ruprechtslegmde vonV524.