Druckschrift 
1 (1838)
Entstehung
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572
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Minna von Barnhcli».

Franciska- Gnädiges Fräulein, machen Sie mir den Mannnicht verwirrt. Ihre Dienerin, Herr Wachtmeister; was brin-gen Sie uns?

Werner, (geht, ohne auf die Franciska zu achten, an das Fräulein)Der Major von Tcllhcim läßt an das gnädige Fräulein vonBarnhclm durch mich, den Wachtmeister Werner, seinen unter-thänigcn Respekt vermelden, und sagen, daß er sogleich hierseyn werde.

Das Fräulein. Wo bleibt er denn?

Werner. Zhro Gnaden werden verzeihen; wir sind, nochvor dem Schlage drey, aus dem Quartier gegangen; aber dahat ihn der Kricgszahlmcistcr untcrwcgcns angcrcdt; und weilmit dergleichen Herrn des Redens immer kein Ende ist: so gaber mir einen Wink, dem gnädigen Fräulein den Vorfall zu rap-portiren.

Das Fräulein. Recht wohl, Herr Wachtmeister. Zch wünschenur, daß der Kricgszahlmcistcr dcm Major ctwas angenehmesmöge zu sagen haben.

Werner. Das haben dergleichen Herren den Officicrcnselten. Haben Jhro Gnaden ctwas zu befehlen? (im Begriffewieder zu gehe»)

Franciska- Nun, wo denn schon wieder hin, Herr Wacht-meister? Hätten wir denn nichts mit einander zu plaudern?

Werner, (sachte zur Franciska, und ernsthaft) Hier nicht, Fraucu-zimmcrchcn. Es ist widcr dcn Rcspckt, widcr die Subordination. Gnädiges Fräulcin

Das Fräulein. Ich dankc für Scinc Bemühung, HerrWachtmeister. Es ist mir lieb gewesen, Ihn kennen zu ler-nen. Franciska hat mir viel gutes von Zhm gesagt. (Wernermacht eine steife Verbeugung, nnd geht ab)

Fünfter Auftritt.Das Fräulein. Franciska-Das Fräulein. Das ist dein Wachtmeister, Franciska?Franciska- Wegen des spöttischen Tones habe ich nicht

Zeit, dieses Dein nochmals aufzumutzen.--Za, gnädiges

Fräulein, das ist mein Wachtmeister. Sie finden ihn, ohne