Druckschrift 
1 (1838)
Entstehung
Seite
581
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Mimm von Bcinihelui.

v. Tellheim. Was meinen Sie damit, Fräulein?

Das Fräulein. Nein, keines muß das andere, weder glück-licher noch unglücklicher machen. So will es die wahre Liebe!Ich glaube Zhncn, Herr Major; und Sie haben zu viel Ehre,als daß Sie die Liebe verkennen sollten.

v. Tellheim. Spotten Sie, mein Fräulein?

Das Fräulein. Hier! Nehmen Sie den Ring wieder zurück,mit dem Sie mir Ihre Treue verpflichtet, (überreicht ihm dm Nim,)Es sey drum! Wir wollen einander nicht gekannt haben.

v. lLellheim. Was höre ich?

Das Fräulein. Und das befremdet Sie? Nehmen Sie,mein Herr. Sie haben sich doch wohl nicht bloß gczicrct^

v. lLellheim. (indem er den Ring aus ihrer Hand »immt) Gott !So kann Minna sprechen!

ZOas Fräulein- Sie können der Mcinigc in Einem Fallenicht seyn: ich kann die Ihrige, in keinem seyn. Ihr Unglück istwahrscheinlich; meines ist gewiß. Leben Sie wohl! (will fort)

v. Tellheim. Wohin, liebste Minna?

Das Fräulein. Mein Herr, Sie beschimpfen mich jetzt mitdieser vertraulichen Benennung. ,

v. kLellheim. Was ist Zhncn, mein Fräulein? Wohin?

Das Fräulein. Lassen Sie mich. Meine Thränen vorZhncn zu verbergen, Vcrräthcr! (geht ab)

Siebender Auftritt,v. Tcllhcim- Franciska.v. kLellheim. Zhrc Thränen? Und ich sollte sie lassend(will ihr nach)

Francisr'a- (die ihn zurückhält) Nicht doch, Herr Major! Siewerden ihr ja nicht in ihr Schlafzimmer folgen wollen?

v. iLellheim. Zhr Unglück? Sprach sie nicht von Unglück?

Francist'a- Nun freylich; das Unglück, Sie zu verlieren,nachdem

v. kLellhcim. Nachdem? was nachdem? Hier hinter stecktmehr. Was ist es, Franciska? Rede, sprich

Franciska. Nachdem sie, wollte ich sagen, Zhncn sovieles aufgeopfert.