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2 (1838)
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Miß Sara Sampson.

entwendet, und sie gezwungen, einem Nichtswürdigcn zu folgen,der ans keine Weise mehr sein eigen war. Ich hatte Werkömmt schon so früh zu mir?

Vierter Auftritt.ZAetty. Mellefont. Norton.Norton. Es ist Bctty.

Mellefont. Schon auf, Vctty? Was macht dein Fräulein?

Zöelty. Was macht sie? (schluchzend) Es war schon langenach Mitternacht, da ich sie endlich bewegte, zur Ruhe zu ge-hen. Sie schlief einige Augenblicke; aber Gott! Gott ! wasmuß das für ein Schlaf gewesen seyn? Plötzlich fuhr sie in dieHöhe, sprang auf, und fiel mir als eine Unglückliche in dieArme, die von einem Mörder verfolgt wird. Sie zitterte, undein kalter Schweiß floß ihr über das erblaßte Gesicht. Ichwandte alles an, sie zu beruhigen, aber sie hat mir bis an denMorgen nur mit stummen Thränen geantwortet. Endlich hatsie mich einmal über das andre an Ihre Thüre geschickt, zu hö-ren, ob Sie schon aufwären. Sie will Sie sprechen. Sieallein können Sie trösten. Thun Sie es doch, liebster gnädi-ger Herr, thun Sie es doch. Das Herz muß mir springen,wenn sie sich so zu ängstigen fortfährt.

Mellefonr. Geh, Bettn, sage ihr, daß ich den Augenblickbey ihr seyn wolle

Bett)?. Nein, sie will selbst zu Ihnen kommen.

Mellefont. Nun so sage ihr, daß ich sie erwarteAch!--(Bcttp geht ab.)

Fünfter Auftritt.

Mellefont, Norton.Norton. Gott , die arme Miß!

Mellefont. Wessen Gefühl willst du durch deine Ausru-fung rege machen d Sich, da läuft die erste Thräne, die ich seitmeiner Kindheit gcwcinct, die Wange herunter! Eine schlechteVorbereitung, eine trostsuchendc Betrübte zu empfangen. Warumsucht sie ihn auch bey mir ? Doch wo soll sie ihn sonst su-chen? Ich MUß mich fassen, (indem er sich die Augen abtrocknet)