Druckschrift 
2 (1838)
Entstehung
Seite
575
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Die Matrone von EphcsnS,

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Achter Auftritt.

Dromo (mit einigen Stucken von dem befohlene».) Anriphila-philokrares. Nlysis.

Dromo. Hier bin ich, Herr Hanptmann. Das andre ist drobenvor dem Eingange, wo ich es niedersetzen lassen. Komm, MysiS, hilfmir es herunter bringen.

rNysis. Richt so schnell, Herr Landsknecht, es streitet sich noch,ob ihr werdet Quartier hier machen dürfen.

Philokrares. O, Dromo, welche Entdeckung habe ich gemacht! der Entseelte, der hier ruhet, den diese Göttliche beweinet warmein Freund, der erste Freund meiner Jugend.

Dromo. Was plaudert denn die also? So ein Freund wirduns doch nicht die Thüre weisen? Komm, komm, laß dich dieMühe nicht verdrießen (Er zieht sie mit fort, und nach und nach bringe»sie das Befohlene herunter u»d in Ordnung.)

Philokrares. O Sie, noch kürzlich die Wonne meines Freundes!O Schönste, Beste wie kann ich die Freundinn meines Freundesanders nennen, als meine Freundinn! Wenn und wo ich auch sci^neu Tod vernommen hatte, würde er mir das Herz durchbohrt haben.Aber hier, aber itzt da ich es sehe, mit diesen unglücklichen Augenes selbst sehe, wie viel er verloren, in Ihnen verloren

Antiphila- Wenigstens zu verlieren geglaubt. Denn seine Liebezu mir, war so groß, so unsäglich

Philokrares. Richt größer, nicht unsäglicher, als ihr Werth!In welcher Verzweiflung muß er gestorben seyn! Ich durste sichersein Herz nach dem meinigcn beurtheilen. Was ich empfinde, das inmeinem vorgehen würde, das ging alles in seinem vor. Das Lichtdes Tages verlassen, ist schmcrzlich; schmerzlich ist cS, sich vielleichtselbst verlassen müssen, aufhören sich zu fühlen, sich sagen zu können:das bist du! das gilt dir! Aber was ist alles das gegen denSchmerz, ein Wesen zu verlassen, das wir mehr als das Licht des Ta-ges, mehr als uns selbst lieben? Doch welche Reden, die ich führe!Ist das die Zuspräche, die Sie, Schönste, von mir erwarten? Ichsollte Ocl in Ihre Wunden gießen; und reiße sie von neuem ansIch Unbesonnener!