Bedeutung deo Bundes.

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Staates suchen ließ, und daß er ein völliges Auseinanderfallen dernun einmal sich als selbständig gebärdenden Einzelstaaten verhindernhalf. Begreiflich aber ist, daß die Zeitgenossen in dieser kühlenErwägung keinen Trost suchten. Sie waren entrüstet. WennLuden schrieb:Der Teutsche Bund ist ein Werk der Verlegenheitund der Scham", so lag darin noch eine gewisse Entschuldigung,und auch andere haben erinnert, daß es eben ein Notbehelf sei.Aber das hielt sie nicht ab und konnte sie nicht abhalten lauteKlagen zu erheben, daß die Diplomaten sich mit leichtfertigen nndfrevelhaften Händen an dem Werke versündigt hätten, von dem dasdeutsche Volk die Erfüllung seiner Hoffnungen, den Lohn seinerAnstrengungen erwartet hatte. Wie klug hatte Staatsrat Grünerim Jahrgang 1814 der von Luden geleiteten Nemesis alle Fragenund Formen des Bundesstaates erwogen, nicht bloß im allgemeinenschwärmend, sondern das Einzelne prüfend; wie bestimmt hatteFichte, wie begeistert und scharf hatten die Freunde des tapferenGneisenau und die Mitarbeiter des Rheinischen Merkurs die For-derung gestellt, daß den Deutschen , ein Vaterland werden müsse:und nun war alle Hoffnung dahin, nun war das Volk verteiltwie eine Herde, nicht anders als in der napoleonischen Zeit.

Das war der Eindruck, der zurückblieb, uud dieser Eiudruck hatteeinen erheblichen Anteil an der weiteren Entwickelung. Er erzeugtedie Verstimmung und Verbitterung der Patrioten und wirkte aus dasvaterlandslose Gesindel, das sich in der Zeit der Not geduckt hatte,wie eine Aufforderung, nun hervorzukommen und in den trübenund unklaren Verhältnissen sein Geschäft zu beginnen.