Viertes Kapitel.
Vor der Revolution. 1840—1648.
Gefallen Burg und Zelle,Der Bürger trägt die Wehr,Wir brauchen keine RitterUnd keine Mönche mehr.
Diese Zeilen eines Poeten aus dem geistvollen Kreise Kinkelsgeben die Stimmung wieder, in der sich das deutsche Volk, ja mankann sagen die europäische Welt 1840—48 von den Gedanken undThaten der Restauration abwendete und neue Formen des Lebens,vor allem aber des politischen Lebens begehrte.
Österreich hatte um 1840 noch immer den vorwaltenden Ein-fluß im deutschen Bunde und benutzte ihn, um jeden Fortschrittder liberalen Staatseinrichtuugen und jede nationale Bewegung inden deutscheu Staaten zu unterdrücken. Aber schon zeigte es sichunmöglich, auch nur in Österreich selbst dem aufstrebenden Be-dürfnis der Zeit zu widerstehen. Es regten sich nnter dem Einflußder deutschen Romantik in den slavischen Stämmen nationale Be-strebungen, und Ungarn sorderte seine alten Rechte. Um 1840gewann diese Bewegung in Kossuth einen ungestümen Führer undiu seiner Zeitung ?ssti Hirlax ein Organ, das mit dem herkömm-lichen System unvereinbar war. Zugleich erhob sich hier derBürgerstand gegen die Privilegien des Adels, und es erschien alsein erster Sieg, daß die Adligen auf der neuen Hängebrücke inPest den Brückenzoll zahlen mußten wie der Bürger.
Metternich suchte das Land durch Konzessionen zu beruhigen,namentlich dadurch, daß er den maßvolleren Vertreter der Reformen,