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Anrüchiges und Allzumenschliches : Einblicke in das Kapital Pfui / Paul Englisch
Entstehung
Seite
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Auch unsere Altvorderen mögen hier zu ihrem Rechtkommen. Montanus berichtet uns in seinemWeg-kürtzer" folgenden Schwank:

Ein Baur läßt (mit Gunst zu melden) ein Furlz undspricht zum Teuffei, er soll ein Knopff daran machen.Ein verwegner, böser Bauer saß in einem Dorff, dervil Güter hett und sehr reich war. Nun war es ebenum die Ernd, das er solt Schnitter auf dem Veld haben,die ihm das Korn und ander Frucht abschnitten. Sothauret ihm das Gelt übel, das er den Taglönem gebensolt, derhalb er Tag und Nacht trachtet, wie er dochsolche Frücht on sein Kosten möchte heim zu Hausbringen. Und in solchem seinen Betrachten, kam derTeufel in Menschen Gestalt zu ihm und fraget ihn,warum er doch in so großen Ängsten läg, er solte ihmanzeigen, ob er ihme möchte behilflich sein. Der Baur sagt:Lieber Bruder, ich hab vil Frucht auff demVeld, die soll ich nun alle Tag abschneiden und heim-füren lassen, so thauret mich nur das Gelt Darumbvermeinest du mir einen guten Rhat zu geben, sothue es!" Der Teuf fei sprach:Wann du hernachermein wilt sein, so Avil ich dir die Frucht alle zu Haussefüren." Der listig Baur , der wol getrawet den Teuf feizu betriegen, bald antwort und sprach:Wann du dreyDing wilt tun, die ich beger, so wil ich hernacher mitdir, wa du hien wilt." Der Teuf fei war solchs wohlzufriden und fraget, was er thun solt.Wolan," sprachder Baur ,dieweil du dich solches underwunden hast,so geh hien und thu mir alle Frucht on Schadenherein, die auff dem Veld stond! Wann solches ge-schehen, will ich dir weitere sagen, was du thun solt."Der Schwartzman, den solchs nit schwer däucht, baldhienging und die geheißenen Ding verbracht und bald

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