riechst so gut nach Weib. Aber warum parfümierst
du dich? Ich möchte..."
„Was?"
„Ich möchte deinen ursprünglichen, deinen echten,ganz persönlichen Duft. Wenn du mich lieb hast, par-fümiere dich nicht, und wasche dich auch mal nicht...drei Tage lang. Sag, willst du?"
Sie war bezaubernd... Ich tat, als wollte ich nicht„Unglaublich! Was verlangst du von mir?"„Doch, doch! Versprich es mir!" sagte sie, und mitder Spitze ihrer kleinen Katzenzunge kitzelte sie michdabei im Ohr.
„Also gut, du kleines Schwein, ich verspreche esdir..."
„Du wirst dich von den Schultern abwärts nicht mehr
waschen?"
„Ja, abgemacht!"
Die angebliche Erzählerin fügt hinzu, daß diese Szenetatsächlich erlebt wurde und nicht etwa ihrer Phan-tasie entsprang.
3. Kot in der Medizin, Kotfresser
Der medizinischen Behandlungsweise durch Urin habeich bereits einige Worte gewidmet und die Verwendungvon Kot kurz gestreift Daß das Volk, in abergläubi-schen Vorstellungen befangen, zu Urin und Kot seineZuflucht nimmt, um Krankheiten zu bannen, kannnicht überraschen, denn das Wunder ist des Glaubensliebstes Kind. Verwunderung muß es jedoch erregen,daß praktische Ärzte und Gelehrte den Exkrementenheilbringende Macht zuschrieben. Schon in „Plinii Se-cundi Historiae mundi libri, Lugduni 1561", finden sich
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