ursacht Andernteils wird durch den Alkoholgenuß dieSinnlichkeit gesteigert oder auch durch Anhören undErzählen von Liebesabenteuern usw. eine erotische Stim-mung hervorgerufen, wobei dann derartige poetische Er-güsse zustande kommen, die ja im Grunde genommenoft nichts anderes sind als Stoßseufzer nach Befriedi-gung des Geschlechtstriebes."
Hugo E. Luedecke 51 glaubt noch zwei weitere Gründeanführen zu können: die Langeweile und den Nach-ahmenstrieb. „Langeweile und damit skatologische Nei-gungen treten natürlich dort auf, wo als Papier keineZeitungen hingelegt sind! Auf irgendeine Weise mußman der tödlichen Langeweile entrinnen, die leerenWände laden unwillkürlich zum Beschreiben ein und— das Geistesexkrement steht da." Mit Becht wird hierauch zwischen gebildeten und ungebildeten Verfassernunterschieden. Die Produkte der ersteren zeichnen sichdurch größere Gewandtheit und oft nicht unbeträcht-lichen Witz aus, was man von den Versen der ungebil-deten Besucher natürlich nicht sagen kann. Zwei Haupt-richtungen sind zu unterscheiden: entweder steht dasMoment der Exkrementierung oder der Sexualität imVordergrund.
Bei jeder der beiden Bichtungen gibt es natürlich wie-der Unterabteilungen. Sie betreffen:li Das Gefühl der Erleichterung.
Wer nie mit Schweiß im AngesichtDem Abtritt zugekeucht,Der kennt das Wonngefühl noch nicht.Wenn man ihn hat erreicht.
Hier ist's, wo drängend Fried' ich fand,Drum Drangfried sei der Ort genannt.
51 Grundlagen der Skatologie in Anthr., Bd. k, S. 317.
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