DRITTER TEIL
Die Exkremente in der Literatur
I. Didaktische Literatur
Der Mediziner darf selbstverständlich an den Ausschei-dungen des menschlichen Körpers nicht achtlos vor-beigehen. Sie verhelfen ihm oftmals dazu, seine Dia-gnose richtig zu stellen, nachzuweisen, ob Gifte nochim Körper sind, festzustellen, ob eine Krankheit imAbnehmen begriffen ist usw.
An derartige Schriften wird hier nicht gedacht. Zu allenZeiten haben sich Männer gefunden, die dem Stoff-wechsel, ohne selbst Ärzte zu sein, ihre ganz besondereAufmerksamkeit widmeten und sich eingehend damitbefaßten. Viel davon ist heute nur noch als Kuriosumzu werten, viel aber kann auch jetzt noch als Quellebenützt werden. Ein großer Teil ist im Laufe der Jahroaußerordentlich selten geworden, und nur wenige derSchriften haben es auf mehr als eine Auflage gebracht.Die gelegentliche Abschweifung auf das skatologischeGebiet oder die Freiheit in der Wahl der Ausdrückesoll hier nicht weiter erwähnt werden. Zeiten, die vonEuropens übertünchten Sitten noch nicht infiziert sind,reden ohne Scheu und ungeschminkt von den natürlich-sten Dingen, und es wäre wirklich schwer, Anfang undEnde zu finden, wenn jeder skatologische Ausdruckhistorisch treu gebucht werden sollte. Die alten Griechenund Römer, die Humanisten, die italienischen Novel-listen, die deutschen Schwankerzähler, die Verfasser der
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