er dann eine Bretterwand heraus. Jetzt bildeten die Ein-banddecken mit der Bretterwand diese Figur: QErstaunt sahen wir zu. Aus dem anderen Deckel klappteder Alte ein kürzeres Brett mit einem großen Lochheraus und legte es so, daß es die drei Wände obenbedeckte. Ich sah sogleich an der Form des Brettaus-schnittes., was hier aufgebaut worden war. Aber ichkonnte mir den Zweck dieses Gegenstandes doch nochnicht erklären. Da sagte der Alte so leise, daß meine Be-gleiterin es noch eben hören konnte: Dieses Buch nahmLeibniz auf allen seinen Reisen in seiner Kutsche mitUnd wenn er denn einmal durch einen Wald kam, bauteer sich den Sitz im Grünen so auf. Das war für denalten Herrn bequem."
Erwähnung verdient hier auch der „Kotstuhl" derPäpste. Man erzählte, daß sich der Papst am Tageseiner Weihe auf ihn setzen mußte, wobei der Sänger-chor den Ii3. Psalm sang: „. ..der Herr richtet denGeringen auf aus dem Staub und erhöhet den Armenaus dem Kot..." Alsdann setzte man den Papst aufeinen prächtigen Thronsessel. Das Volk verstand in-dessen diese symbolische Handlung nicht, und so ent-stand die Sage, daß sich der Pontifex auf diesen Stuhlsetzen müsse, damit der jüngste Diakon nachsehenkönnte, ob der Papst ein Mann sei Diese Inspektionleitete man daher, weil der Sage nach eine Päpstin Jo-hanna auf den Stuhl Petri gekommen sei, deren Ge-schlecht im Jahre 855 anläßlich ihrer Fehlgeburt beieiner Prozession zutage getreten sei. Friedrich WilhelmBruckbräu beschreibt diese Szene ausführlich in seinemErotikon „Der Papst im Unterrocke" (Stuttgart i832) 59 .
59 Vgl. auch Bourke-Krauß, Der Unrat in Sitte, Brauch und Glau-ben der Völker. Leipzig igi3, S. 187.
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