er fein Vorhaben und feine Argumente kurz mit mir. Amdarauf folgenden Morgen war der Artikel fertig in feinemKopfe. Er diktierte ihn dann ohne Zuhilfenahme vonNotizen und ohne fleh zu verbeffern fo fdmell, daß derStenotypift nur mit Mühe folgen konnte. Die aus derMafchine kommende Niederfchrift wurde meift ohne Änderung,fo wie fie war, an die Druckerei gefchickt. Seine größerenfür den Druck beftimmten Arbeiten fchrieb er eigenhändig;auch diefe Manufkripte enthielten nur wenig Korrekturenund brauchten vor der Drucklegung nur feiten umgefchriebenzu werden. Zuweilen fügte es fleh, daß wir gleichzeitigüber diefelbeFrage einen Artikel für die Tagespreffe fchrieben;er für die National = Zeitung und ich für die NorddeutfcheAllgemeine Zeitung .

Bald fand fich audi Gelegenheit, Helfferich mit derPraxis der Reidisbank bekannt zu machen und ihm Ein=blick in das Getriebe und die Methoden des eigentlichenGefchäftsverkehrs zu verfchaffen. Als ich einmal für längereZeit den Reidisbankdirektor in Kottbus zu vertreten hatte,befuchte er mich für acht Tage, um dafelbft und bei denmir unterteilten Reichsbanknebenftellen den Innen= undAußendienft aus eigener Anfchauung kennen zu lernen.Dabei war ich überrafcht durdi feine Fähigkeit, auch diekomplizierteften Buchungsvorgänge und das Ineinandergreifen der Gefchäfte fofort zu erfaffen, obgleich er dochin der Banktedmik keinerlei Vorbildung und Erfahrunghatte. Einen Aufenthalt in Hamburg benutzte er, um fichbei der Reichsbankhauptftelie über die technifche Organi=fation des Giroverkehrs zu unterrichten. Diefe wenn auchnur flüchtige Berührung mit der Praxis des Bankwefensiffc ihm nach feiner wiederholten Äußerung für feine theo=retifchen Arbeiten von Vorteil gewefen.

Schon damals war der hervorftechendfte Zug Helfferichsein wahrer Ärbeitsfanatismus, der von einem eifernenWillen zeugte. Alles intereffierte ihn und für jede Arbeithatte er Zeit. An alle Aufgaben, die er fich flehte, ginger mit heiligem Feuer heran und ruhte nicht eher, als bis

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