feine Sachkenntnis und parlamentarifche Gewandtheit diegrößten Verdienfle erworben hatte.
Bamberger gemattete Heifferich die Benutzung feinervorzüglichen Bibliothek und gab ihm wichtige Äufzeidmungender verfchiedenften Art. So machte er ihm auch feinenBriefwechfel mit Adolf Soetbeer über währungspolitifcheFragen aus den Jahren 1876 bis 1892 zugänglich, der, wiedie nach (teilende Äußerung erkennen läßt, einen tiefen Ein=druck auf Heifferich machte: „Lebendiger als allegedruckte Literatur hat mich diefer Briefwechfel, deffenunmittelbare Verwendbarkeit für meine Arbeit allerdingsnur eine geringe war, über die währungspolitifchen Zu=ffcände und Begebungen unterrichtet, namentlich über dieauf die Einftellung der Silberverkäufe folgenden Kämpfeum die Erhaltung der Goldwährung" *).
In diefen Kämpfen hatte Bamberger von Anfang andie Führung gehabt, was bei feiner großen Sachkenntnisund Erfahrung fowie bei feinem von allen Seiten anerkanntenVerdienft um die Goldwährung felbftverftändlich war. Nebenfeiner ausgedehnten parlamentarifchen Tätigkeit war erdauernd publiziftifch tätig gewefen und hatte, wenn es dieUmflände forderten, durch aufklärende oder polemifcheArtikel meifl in der von feinem Freunde Theodor Barth herausgegebenen Wochenfchrift „Die Nation" für die Sacheder Goldwährung gewirkt. Sein eifrigffcer und wertvollfterMitkämpfer in allen großen und entfcheidenden Fragenwar Profeffor Adolf Soetbeer gewefen, der auf wiffenfchaft=lichem Gebiete, befonders durch die von ihm gefchaffeneEdelmetall= und Währungsftatiftik, (ich unvergängliche Ver=dienfte erworben hatte. Sein im Jahre 1892 erfolgter Todbedeutete für Bamberger einen um fo fchwereren Verluft,als niemand vorhanden war, der ihn auch nur einiger=maßen hätte erfe^en können. Um (Ich zu entlaflen, hatteBamberger nach der im Jahre 1893 erfolgten Reichstags=auflöfung eine Wiederwahl für den Reichstag abgelehnt.
*) Heifferich „Die Reform des deutfchen Geldwefens nach der Be=gründung des Reiches" Leipzig 1898. Bd. I, Vorwort S. VII.
11