Entrichtung einer Prägegebühr zu vollwertigen Münzenausgeprägt werden muß, die die Eigenfchaft eines gefe^=liehen Zahlungsmittels befugen, gewährte die Doppelwährungfür beide Metalle das freie Prägerecht und befHmmte, daßdie in einem feften Wertverhältnis zueinander ausgeprägtenGoldmünzen oder Silbermünzen als rechtlich gleichftehendeKurantmünzen in Zahlung genommen werden mußten. DasWertverhältnis des Goldes zum Silber war in Frankreich ,wie fpäter auch in den Staaten der lateinifchen Münz=union, dem damaligen tatfächlichen Werte ungefähr ent=fprechend auf 1 kg Gold == IS 1 /* kg Silber gefeidich feft=gelegt worden. Beim Sinken des Silberwertes unter diefesVerhältnis entwerteten fleh natürlich auch die umlaufendenSilbermünzen entfprechend gegenüber den Goldmünzen, unddie Schuldner zahlten ihre Schulden nur noch in Silber, daes ihnen ja überlaffen war, entweder in Goldmünzen oderin Silbermünzen zu zahlen. Das teuerere Metall — indiefem Falle das Gold — wurde daher aus dem Umlaufverdrängt und ging außer Landes, wo es nach feineminneren Wert bezahlt wurde, oder es wurde im Landefelbft mit Aufgeld bezahlt. So hat fleh gezeigt, daß derWert des Geldes bei herrfchender Doppelwährung vombilligeren Metall abhängig ift, wenn das Wert Verhältnisder beiden Edelmetalle nicht ein unabänderlich feftes ift,und das war es bisher noch niemals. Die Behauptung derBimetalliften, daß gerade die vertragsmäßige Doppelwäh=rung dahin führe, daß das tatsächliche Wertverhältnis vonGold und Silber dauernd dem gefe^lich feftgelegten Ver=hältnis entfprechen würde, kann nicht bewiefen werden.Im Gegenteil, felbft die größte internationale Vereinigungwürde das freie Spiel der Kräfre durch Angebot und Nach=frage nie ganz ausfchalten können. Das gilt fowohl fürdie Produktion, namentlich die Silberproduktion, wie fürden Verbraudi der Edelmetalle zu gewerblichen Zwecken.Auch könnten internationale Münzverträge, felbft wenn fiezwifchen allen oder auch nur den wichtigften Handelsvölkernzuftande kämen, auf die Dauer nicht aufrecht erhalten

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