gleichen Wochenfchrift über „Die Erneuerung des Privi=legiums der Reidisbank" (1897/98 S. 279 ff.), vor allemaber fein als flark erweiterter Sonderabdruck aus denSdimollerfchen Jahrbüchern veröffentlichtes Buch „Zur Er=neuerung des deutfchen Bankg efetjes" (Leipzig 1899).
Diefes für die breite Öffentlichkeit beftimmte ausge=zeichnete Buch wurde dem Problem mit befonderer Gründlichekeit und Sachkenntnis gerecht. Die darin vertretenen An=fchauungen beruhten auf der genauen Kenntnis des deutfchenNotenbankwefens, die fleh der Verfaffer durch feine theore=tifchen Studien und feine Arbeiten in der Reichsbank erworbenhatte. Sie entfprachen in der Hauptfache durchaus denAn fchauungen der Reichsbankleitung und der Reichsregierung.In ihrer klaren Art der Darflellung hat die Schrift dazubeigetragen, weite Kreife von der Unhaltbarkeit der agra=rifchen Forderungen zu überzeugen. Auch auf den Reichs=tag hat fie offenbar ihre Wirkung nicht verfehlt. Einzelnedarin gemachte Reformvorfchläge haben durch ihre Über=nähme in das Gefetj unmittelbar praktifche Bedeutung er=langt. Die Schrift iffc aber nicht nur ihrem bankpolitifchenZweck vorbildlich gerecht geworden, fondern befit^t darüberhinaus bleibenden Wert durch ihre auf wiffenfchaftlidierund praktischer Erfahrung gegründete kritifdie Beurteilungdes gefamten Fragenkomplexes.
Die fefte Haltung der Regierung, geftärkt durch dieEinficht einer großen Mehrheit im Reichstag, hatte denErfolg, daß fchon in der zweiten Lefung der Verftaatlichungs=antrag abgelehnt wurde. Helfferidi, der fleh damals inÄgypten befand, beglückwünfehte den ReichsbankpräfidentenDr. Koch zu diefem Erfolg und gab feiner Freude darüberAusdruck, daß die Anträge auf ganze oder halbe Verftaat=lichung fo glänzend abgelehnt worden feien, daß diefe Gefahrwohl auch für die Zukunft als befeitigt angefehen werdendürfe. Mit einigen Änderungen wurde fchließlich der Re=gierungsentwurf angenommen und das Reichsbankpriviiegdurch Gefet) vom 7. Juni 1899 auf weitere zehn Jahre ver=längert. DieGrundlage der Reichsbank war erhalten geblieben.
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