Gold. Nur brauche man die heimifdien gefetdichen Zah=lungsmittel nicht allen Launen des Goldes auszuliefern.Aber auch Keynes gibt zu, daß es nötig fei, daß die gleidieKunftwährung von allen, mindeftens von allen wichtigenLändern, angenommen werden müffe.
Demgegenüber ift es intereffant feflzuftellen, mitwelchen Argumenten Helfferich fchon im Jahre 1910, alfodreizehn Jahre vor dem Erfdieinen des Keynesfchen Buches,feinen Standpunkt vertreten hat*). Denn feine Ausführungenbilden eine fo fchlagende Widerlegung der wichtigftenKeynesfchen Darlegungen, daß ihre kurze Zufammenfaffungangefichts der Stärke der neuen Bewegung gegen dieWiederherflellung der Goldwährung angezeigt erfcheint.
Auch Helfferich erblickte das Ideal in einem abfolutwertbeftändigen Gelde. Rein theoretifch betrachtet kommedas vom Staat gefchaffene Papiergeld diefem Ideal amnädiften, weil der Staat die Geldverforgung anfdieinendder Nachfrage entfprechend regeln könne, fo daß von derGeldfeite her irgendwelche Einwirkungen auf den Gefamt=prozeß des Wirtfchaftslebens ausgefchloffen wären. DieEdelmetalle, insbefondere das Gold, böten diefe Sicherheitnicht, weil fie in ihrem Werte von der Gewinnung und deninternationalen Edelmetallbewegungen beeinflußt würden,alfo von Vorgängen, die außerhalb des Machtbereichs desStaates lägen und fich der planmäßigen Reglung entzögen.Die Gerechtigkeit, das Gefamtintereffe der Volkswirtfchaftund die Entwicklungsgefchichte des Geldes fchienen alfo aufdie reine Papierwährung als auf die ideale Geldverfaffunghinzuweifen. Praktifch beflünden aber unüberwindlicheHinderniffe, die diefen Endpunkt der logifdi denkbarenEntwicklung des Geldes in unerreichbare Fernen hinaus=fchöben. Zunächft fehle jedes zuv'erläffige Kriterium fürdie Veränderungen des Geldwertes. Die Entwicklung habegezeigt, daß weder die Bewegung der Warenpreife nochder Diskontfüsse einen zuverläffigen Maßftab für die Ver=
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