IV. Die Schöpfung der Rentenmark.
Eine befonders eingehende Würdigung erheifchen die Wefen,hohen Verdiente Helfferichs um die Schaffung eines Be ?^*^Jreal fundierten Zahlungsmittels und damit um die An= d er R en t en=bahnung einer neuen Goldwährung in der Zeit hödifter banl[wirtfchafUicher Not. Schon im Mai 1923 hatte er fein infechfter neubearbeiteter Auflage erfchienenes Buch über„Das Geld " mit folgenden Worten gefchloffen: „So bleibteinem Lande in unferer Lage — es mag phantafielosklingen, aber es ift das Ergebnis unerbittlicher Logik —abgefehen von kleinen Notbehelfen nur die Arbeit an derWiederherftellung der Goldbafis für feine Währung. Wannund unter welchen Umftänden und mit welchem Goldäqui=valent diefes Ziel fich für uns erreichen laffen wird, ftehtdahin. Denn das Geldwefen eines Landes ift nicht ein Dingan fleh, nicht eine auf fich felbft flehende juriftifche, admini=ftrative oder technifche Konflruktion, fondern ein Glied, dasan der Gefundheit und Krankheit des Gefamtkörpers teil=nimmt."
Die Entwertung des Geldes hatte inzwifdien rafendeFortfehritte gemacht und drohte in kürzefter Zeit denvölligen Zufammenbruch der deutfehen Währung herbeizu=führen und damit eine unüberfehbare Kataflrophe überunfer Volk heraufzubefchwören. Der Wert der Papiermarkwar von Ende April 1923 bis zum 10. Äuguft 1923 von einemSiebentaufendflel in rafchen Sprüngen auf nahezu ein
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