und in einem Antrage des Äusfchuffes zum Ausdruck ge=kommen war*).
Gleichwohl fand am 18. Auguft auf Wunfdi und unterBeteiligung Strefemanns eine erfte befonders wichtige Be=fprechung Helfferichs mit den Miniftern Dr. Hilferding,v. Raumer und Dr. Luther ftatt, bei der auch die beidenFraktionsgenoffen Helfferichs Schiele und Dr. Reichert an=wefend waren. In diefer Befprechung trug Helfferich feinenPlan in allen Einzelheiten vor. Er hatte fich unter gewiffenVorausfetjungen und unter Zurüdiftellung aller parteipoli=tifchen Gefichtspunkte bereit erklärt, an der Verwirklichungweiter mitzuarbeiten. Äußerft charakteriftifch für die geiftigeund moralifche Einftellung des ehemaligen öfterreichifchenArztes und neuen Finanzminifters Dr. med. Hilferding warein Zwifchenfall, der fleh in jener erften Befprechung vorEintritt in die eigentlichen Verhandlungen ereignete. Erbeleuchtet am beften die Situation und fei deshalb hier nach denAufzeichnungen des Abgeordneten Dr.Reichert wiedergegeben.
„Als der Reidisfinanzminifter Dr. Hilferding zum erflen=mal Dr. Helfferich aufforderte, den anwefenden Mitgliederndes Reidiskabinetts feinen Währungsplan vorzulegen, fragtezunächft der vorsichtige Helfferich, ob denn nicht der Reichs=finanzminifler felbffc einen Währungsplan in fein neuesAmt mitgebracht habe. Dr. Hilferding erwiderte fofort, daßer daran denke, zur Goldwährung übergehen zu können.Er wolle die Reichsbank teilen, und zwar den Teil, der aufPapiermark gebellt fei, fleh felbft überlaffen, hier fei dochnidit mehr viel zu retten, während er den Goldfchatj derReichsbank zur Grundlage einer neuen Goldwährung machenwolle. Helfferich erkundigte fich danach, wieviel Gold dennbei der Reichsbank hierfür zur Verfügung ftehe. Daraufantwortete Hilferding , das könne man ja aus den Reichsbank=ausweifen lefen. Dr. Helfferich beftritt dies und erklärte,daß es fich doch nicht um 400 bis 500 Millionen freie Gold=Vorräte handele, fondern daß für MarkfKitjungszwecke ufw.
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