Druckschrift 
Geschichte der Buchdruckerkunst in ihrer Entstehung und Ausbildung : Ein Denkmal zur vierten Säcular-Feier der Erfindung der Typographie ; Mit einer reichen Sammlung in Holz und Metall geschnittener Facsimiles der seltensten Holztafeldrucke, Nachbildungen von Typen alter berühmter Officinen und Proben von Kunstdrucken nach den neuesten Erfindungen unserer Zeit / von Dr. Karl Falkenstein, Königl. Sächs. Hofrathe und Oberbibliothekar, ...
Entstehung
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Kalender des Ncgiomontanns.

Folge der siebe» Planeten.

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XXIV

Magister Johann von kuusperk's(Königsberg) oder ^oIlann<Z8 Ksgiomontanusdeutscher Kalender." Nebst dem vorherge-henden Kalender desJohann von Gmünden" undderFolge der sieben Planeten" das früheste Bei-spiel dieser bis ins Unendliche vervielfältigten Artvon Zeitbüchern. Dieses höchst seltene Werk, vondem sich die erste, bisher nur wenigen Bibliographenbekannte Ausgabe (Nürnberg um 1473. in 4.) inder königlichen öffentlichen Bibliothek zu Dresden und zweimal in derjenigen zu München befindet,zahlt ein und dreißig ganz in Holz geschnittene, aufbeiden Seiten gedruckte Tafeln in klein Quart, derTert je mit 35, 36, auch 37 Zeilen.

Das erste Blatt hat die Ueberschrift:Inner"in der Mitte und mehr zur rechten SeiteSunne -Monde - Stainpock", und bildet die erste cyklischeTabelle für den Januar, um die Neu- und Voll-monde zu finden. Der Ansang ist.-1. A. K1>.New <I»r"; darunter: 2. d. 4.der achtetS. Stephans" u. s. w. Dann folgen je aufeinem Blatte die übrigen eilf Monate:Körnung,Merez, April, May, Urachmonde, Hrwmonde,Augstmondc, Scrbstmonde, Weinmonde, Win-termonde, Cristmondc." Ein anderes giebt dieTabelle der Polhöhen, den Beschluß machen dieBerechnungen der Sonnen- und Mondfinsternissevon 1475 bis 1513 und die Tabellenvon derguldin zal." Tanel der beweglichen Feste, Neu-mond und Vollmond zc. Tageslänge ze. Der Textendiget:FUlso ist begriffe» Kürzlich disi Kalen-dcrs nutz und tuchlichair nach meinem stechtetewtsche vnd chlaincn vermugen."

Auf den folgenden Blattern erblickt mau 1.eininstrument der Verwandlung der stunden." 2.eininstrumcnt der rechten ^ liebegnng (sie) des mon-des der ^ myndcrn zufügnng", mit zwei beweg-lichen iu Graden abgetheilten Scheiben und derUnterschrift:

In den schaltiarc» a» sand Mathias tag saltudye zwo schciben siirpaß rucken auffriiH Grad."3.ein quadranr gegen dem ^ nuffgangk dersmmcn." Die Scala ist bezeichnet als:Dyeweytte der laittcrn." 4.der gemein quadrant

der stunden." Unten liefet man:dye zaichendes mittags"? zur Seite:dye weytte der lait-tern."

Das eine der zwei Münchener Ercmvlare ausdem Kloster Tegernsee (Xylogr. 45.) enthalt aufeinem besondern Blatte, daö aber nicht dazu gehört,das Aderlaßmanuchen mit dem Thicrtreise" undhat die Zuschrift:Der laßman mit (Bild desSteinbocks) den zwelfs zaiche ^ zu weler yeclichdint im mesche." Dieses Blatt fehlt in dem Dres-dener, sowie in dem Münchener zweiten Eremplare(Xylogr. 46.).

Die Eigenthümlichkeit des Ganzen charatterisirtdas nebenstehende Facsimile des MonatS Januar,welches dem Dresdener Originale treu nachge-bildet ist.

XXV

Eine andere Ausgabe dieses Kalenders, welchesowol dem Formate, als dem Zuhalte nach von dervorigen sich wesentlich unterscheidet und auch unterdem Namen:Folge der sieben Planeten"bekannt ist, bestehet aus dreizehn, oder eigentlichaus sechs und zwanzig Blattern, von denen je zweiund zwei auf der nicht bedruckten Rückseite zusam-mengeklebt sind. In dem von Fr. H. v. d. Hagenin Grater'sJduna und Hermode" Jahrgang II.S. 118. beschriebenen Eremplarc, welches mit meh-reren andern xylographischen Druckdcntmalcrn dessüufzehuten Jahrhunderts zusammengebunden ist,scheint die Stirnseite von Blatt 1. einen Probc-abdruck des Anfangs von der Geschichte desEntkrist's", in dem nämlichen Bande befindlich,zu enthalten. Die beiden folgenden Seiten sinddurch lateinische Beschreibungen der Planeten gefüllt,z. B. j)Saturnus est masrulinus septimo celopositus" etc. Seite 4. enthalt:Nota, pasche,meses. dies, aureus numerus." In der Kolu-mne dergoldenen Zahl" stehetMcccclroiij."Seite 5. ist weiß. Auf Seite 6-9. folgt derKalender, auf jeder Seite drei Spalten, einefür jeden Monat, dessen Verrichtungen ein klei-nes rundes Bild darstellt. Die Wochentage sindvorn durch die stets wiederkehrenden ersten sieben