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Geschichte der Buchdruckerkunst in ihrer Entstehung und Ausbildung : Ein Denkmal zur vierten Säcular-Feier der Erfindung der Typographie ; Mit einer reichen Sammlung in Holz und Metall geschnittener Facsimiles der seltensten Holztafeldrucke, Nachbildungen von Typen alter berühmter Officinen und Proben von Kunstdrucken nach den neuesten Erfindungen unserer Zeit / von Dr. Karl Falkenstein, Königl. Sächs. Hofrathe und Oberbibliothekar, ...
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I u s a m in e n st e l l n n g

der verschiedenen Ansichten von dem wahren Erfinder

d c r

Buchdruck erknnst.

iainz ist von den gewich-tigsten Stimmen deutscher Gelehrten nnd Geschichts-forscher, sowie den meisten^'Bibliographen deß Aus-landes als die Wiege undGutenberg als der Erzenger jener großen Erfin-dung anerkannt worden. Doch haben Jahrhundertehindurch, wie dereinst im Alterthume sieben Städteum die Ehre des Geburtsortes des Homer strittenund zur Zeit des dreißigjährigen Krieges siebeuchristliche Gemeinden Ansprüche auf deu berühmtenGrotius machten, vier Lander und viele Städte mitmehr oder weniger Glück um jeue Ruhmespalme sichbeworben und triftigere oder schwächere Gründe zuihrer Berechtigung aufgestellt. Das hohe Inter-esse, welches eine Knust gewahrt, deren Wirkungs-kreis heut zu Tage so unermeßlich ist, entschuldigtanch srnchtlose Bemühungen, ihre Geschichte auf-zuklaren. Es dürste nicht uuangeuehm sein, dieverschiedenen Ansichten über die Entstehung derBuchdruckertuust hier zusammengestellt zu sehen.

Wir übergehen die Zeugnisse der Alten überEiugrabuugeu von Buchstaben in Stein, Holz,Elfenbein und andere Stoffe, sowie deren thcil-weisen Abdruck in Wachs als Siegel oder Gedenk-tafeln, un? in Thon zur Bezeichnung der Töpfer-gefaße, Ziegel uud HauSgerathe, in denen einigeGelehrte die Uranfänge der Drucktuust wahrnehmenzu müssen glaubten. Wunderbar bleibt es immer-hin, daß man schon im frühesten Alterthum der

Sache so uahe gekommen war und dennoch dieErfindung nicht machte. Vornehme Personen allerjener Völker, die zuerst Cultur annahmen, wie derAcghpter, Assyrer, Mcdcr, Jndier, Babylonierund Araber trugen nach dem Zeugnisse Hcrodots,dieses Vaters der Geschichte, an ihren HandenSiegelringe, je nach ihrem Stande, bald vonGold, mit kostbaren Steinen geschmückt, bald vonweniger edlem Metalle, in welche man bald einBrustbild bald ein Monogramm erhaben oder ver-tieft einschnitt uud in eine weiche Masse abdrückte.Die übrigen classischen Stellen, welche bei Grie-chenlands und NomS Schriftstellern nachgelesen zuwerden verdienen, sind: Ilomei i Hins VI. 168.

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Aber er sandt' ihn >,cn Lykia hin und tninn.ic ZeichenGab er ihm, Todcöwmke geritzt aufgefaltetem Täflem."

?IutarcI>i v!t. r-ural. Kolon, (ed. Lii«il. 1560. lol.)p. 66. IHusdem opp. mor. (e<Z. L»s!l. 1542. kol.)p. 338. 818. ^ellani vnr. bist. lid. XIV. osp. 12.,Alsi'tlallü e^I^ramm. XIV. 3., O!vn)s!i I1i>I!c->rn.ilnti-j. rvm. Hb. I. st IV., wo eines im Tempel desJupiter Fidius aufbewahrten hölzernen SckildcS uudeines Dreifußes vou hohem Alterthum erwähnt wird,auf welchem Inschriften cingcgrabcn Ware»; <Zn!-tllisni institut. oiat. lid. I. cl>i>. i. I»I. 21., Vli^üiixeorg. üb. III. v. 158., Lvlnmellit VII. 9. 12.

Zwei alte Kirchenschriststcllcr, Ehprian in sei-nem Werkchen über die Götzenbilder nnd Minncius